Auch in diesem Jahr gehört Stand Up Paddling (SUP) zu den angesagtesten Wassersportarten. Für Anfänger stellt sich die Frage: Welches Board ist das richtige für mich? Der stern hat einen Experten gefragt.

Auch in diesem Jahr gehört Stand Up Paddling (SUP) zu den angesagtesten Wassersportarten. Für Anfänger stellt sich die Frage: Welches Board ist das richtige für mich? Der stern hat einen Experten gefragt.

In den letzten Jahren hat sich Stand Up Paddling zu einer beliebten Trendsportart entwickelt. „Früher wusste man nicht, wo man SUP einordnen soll: Beim Rudern oder beim Surfen“, erinnert sich Peter von SUP LEGION an die Anfänge des Wassersports zurück. „Heute überlegt man, ob Stand Up Paddling eventuell olympisch werden soll“. Der SUP-Trainer unterrichtet bereits seit sechs Jahren die Kunst des Paddelns und weiß, worauf es beim Kauf eines Boards ankommt – und was Anfänger wissen sollten, bevor sie sich ein Brett zulegen.

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Hardboards vs. Inflatables: Das sollten Sie wissen

Es gibt zwei verschiedenen Arten von Boards: Hardboards und Inflatables. Erstgenannte waren die Vorreiter des Stand Up Paddlings, die sich durch einen festen Schaumstoffkern auszeichnen und sehr aufwendig gebaut sind. Allerdings sind sie auch anfälliger für Löcher: „Wenn man damit zum Beispiel gegen eine Brücke fährt, bekommt das Board kleine Risse, die Wasser ziehen. Dadurch wird es schwerer, schwimmt aber trotzdem. Wenn es dann aber im Winter draußen liegt, gefriert das eingedrungene Wasser – taut es dann im Sommer wieder auf, bricht das Board auseinander“, erklärt Peter die Nachteile eines Hardboards. Hinzukommt, dass man für hochwertige Modelle etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Zum Vergleich: „Günstige Modelle liegen zwischen 600 und 800 Euro, Raceboards gehen hoch bis 5.000 Euro“.

Der SUP-Verleih, in dem er arbeitet, bietet dennoch beide Varianten an. Wobei der Trend klar zu den Inflatables, also den aufblasbaren Boards, geht. Die Vorteile liegen auf der Hand: „Sie sind einfach praktischer, weil man sie leichter transportieren kann. Man lässt die Luft raus, faltet sie zusammen und packt sie in den Rucksack“. Doch auch hier gibt es eine individuelle Preisspanne – für ein gutes Inflatable zahlt man zwischen 800 und 2000 Euro. Es gibt jedoch auch erschwingliche Modelle ab 170 Euro, die vor allem für „Sonntags-Paddler“, also gelegentliche Ausflüge, ausreichend sind.

„Bei den günstigen Boards empfehle ich Marken wie Aqua Marina. Die Lebensdauer ist zwar nicht so hoch, daher nutzen wir solche Boards für den Verleih nicht – dafür bekommt man ein ganzes Set inklusive Rucksack und Pumpe“, so Peters Einschätzung. Seiner Meinung nach kann aber auch ein billiges Board zwei bis drei Jahre halten, wenn man es gut pflegt und nicht zu lange in der Sonne liegen lässt. „Wer nur hin und wieder ein bisschen paddeln will, für den sind diese Sets gut geeignet“. Profis hingegen empfiehlt er hochwertige Marken wie Starboard, Fanatic, Mistral oder auch JP Australia

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Tipps vom Profi: Das sollten Sie beim Kauf beachten

Nach Peters Erfahrung wird das klassische Board am häufigsten verkauft, weil es am populärsten ist. Aber ist es damit automatisch für Anfänger wie Profis geeignet? Hier lautet die Antwort ganz klar: Nein! „Anfängern empfehle ich, zuerst ein breites Board zu nehmen mit viel Auftrieb, damit sie Sicherheit auf dem Wasser bekommen“. Mit viel Auftrieb ist gemeint, dass die Bretter etwas dicker, breiter und auch länger sind und somit mehr Volumen haben, sodass sie mehr Gewicht tragen können. „Um das geeignete Board für das richtige Gewicht zu finden, kann man sich auch beim Fachhändler beraten lassen.“ Zudem ergänzt der SUP-Trainer, dass die Möglichkeit besteht, ein Brett vor dem Kauf zu testen – um herauszufinden, ob es einem liegt. „Es gibt spezielle SUP-Veranstaltungen, auf denen diverse Hersteller vertreten sind und wo man die Boards meistens kostenlos ausprobieren kann. Oder aber man geht zu einem SUP-Verleih wie z.B. unserem und fährt dort einige Modelle Probe“, schlägt Peter vor.

„Fortgeschrittene sollten zunächst mal überlegen, was sie mit dem Board machen wollen. Wollen sie schneller fahren, brauchen sie ein schmales und langes Board, zum Beispiel einen Racer. Das ist dementsprechend auch sehr kippelig. Will ich damit surfen, was mit SUP auch möglich ist, brauche ich ein breites, aber kurzes Modell“, erklärt der Trainer. Und auch beim Paddel kann man zwischen verschiedenen Größen wählen: vom 120er Blatt bis zum 80er Blatt. „Für Anfänger empfehle ich die Mitte. Denn je breiter das Blatt, desto anstrengender die Bewegung im Wasser“.

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In puncto Zubehör stellen sich Kaufinteressierte oftmals die Frage, ob sie eine spezielle Schutzkleidung auf dem See benötigen. Denn auch wenn SUP auf den ersten Blick harmlos wirkt, ist das Wasser nicht ungefährlich: Erst letzten Sommer ertrank ein Paddler im Bodensee, dabei war er nur 200 Meter vom Ufer entfernt. Deshalb gilt hier: Safety first! Selbst wenn es vielleicht nicht sehr stylisch aussieht, so kann eine Rettungswesten im Zweifelsfall Leben retten. Teuer ist sie auch nicht. Und die Anschaffung lohnt sich in jedem Fall.

Darüber hinaus empfiehlt sich ein leichter Neoprenanzug im Sommer. Er schützt gegen Sonne und Wind, wenn man doch einmal ins Wasser fliegt, und saugt sich – anders als Baumwollhoodies oder T-Shirts  – nicht voll. Zudem trocknet er viel, viel schneller. Wer hingegen im Winter auf Stand Up Paddling nicht verzichten möchte, sollte immer einen speziellen Trockenanzug tragen. Er verhindert, dass man nass wird, wenn man ins eiskalte Wasser fällt. Darunter trägt man am besten Skiunterwäsche oder Fußballerwinterklamotten, die einen auf dem Brett warmhalten.

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