Ein bedeutendes Gemälde von Pietro Antonio Rotari wurde 2023 wiederentdeckt. Das Bild soll nun dauerhaft im Besitz des Kunstmuseums Moritzburg Halle bleiben.

Ein bedeutendes Gemälde von Pietro Antonio Rotari wurde 2023 wiederentdeckt. Das Bild soll nun dauerhaft im Besitz des Kunstmuseums Moritzburg Halle bleiben.

Ein lange Zeit als verschollen geglaubtes Gemälde von Pietro Antonio Graf Rotari (1707–1762) bleibt im Besitz des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale). Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt habe das Gemälde „Angelica und Medoro bei den Hirten“ für das Kunstmuseum erworben, teilte die Stiftung mit. Das Bild sei im vergangenen Jahr im Depot des Museums wieder gefunden worden. Den Angaben zufolge fördert die Kulturstiftung der Länder den Ankauf mit 20.000 Euro.

„Es ist ein großer Glücksfall, dass das verschollen geglaubte Gemälde von Pietro Antonio Graf Rotari im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) identifiziert werden konnte und dort verbleiben darf“, sagte der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Markus Hilgert. Seine bewegte Provenienzgeschichte sei eng verknüpft mit der Geschichte des Herzogtums Anhalt und des heutigen Landes Sachsen-Anhalt. Künftig soll das Gemälde dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich sein. 

Das Bild zeigt eine Szene aus dem 1516 veröffentlichten und im 18. Jahrhundert vielfach rezipierten Ritterepos „Orlando furioso“ (deutsch: „Rasender Roland“) von Ludovico Ariosto.

Eine Reise durch die Jahrhunderte

Der in Venedig geborene Graf Rotari gehörte zu den renommiertesten Malern des 18. Jahrhunderts und war als Hofmaler zunächst in Wien, dann von 1751 bis 1756 in Dresden im Dienste des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. und schließlich im Auftrag der Zarin Katharina II. in St. Petersburg tätig. 

Es wird vermutet, dass das Gemälde entweder in Dresden oder in Russland entstanden ist. Demnach wurde es von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau vermutlich aus dem Nachlass des Künstlers in den 1760er Jahren erworben und war bis 1945 im Privatvermögen des Herzoghauses Anhalt. Es gehörte zur Ausstattung des Residenzschlosses in Dessau und wurde im Zweiten Weltkrieg nach Schloss Ballenstedt ausgelagert. 

1945 wurde das Bild dann im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet, beschlagnahmt und in die zentrale Sammelstelle in der Moritzburg in Halle (Saale) verbracht. Nach dem Krieg ging das Wissen um seinen Verbleib verloren.