Babys und Kleinkinder darf man niemals schütteln: Ein Schütteltrauma führt in 10 bis 30 Prozent der Fälle zum Tod. Nur die Wenigsten überleben ohne Schäden.

Babys und Kleinkinder darf man niemals schütteln: Ein Schütteltrauma führt in 10 bis 30 Prozent der Fälle zum Tod. Nur die Wenigsten überleben ohne Schäden.

Nicht nur Babys, sondern auch Kleinkinder können an den Folgen eines Schütteltraumas sterben. „Das Schütteln ist für Kinder auch bis über zwei Jahre durchaus noch gefährlich“, sagte Joachim Türk, Vorstandsmitglied des Kinderschutzbundes Rheinland-Pfalz. Durch das gewaltsame Schütteln wird das Gehirn im Schädel hin- und hergeworfen. Dabei können Blutgefäße und Nervenbahnen reißen. Es kommt zu Hirnschäden. 

10 bis 30 Prozent der geschüttelten Säuglinge und Kinder würden an den Folgen sterben. Weitere gut 50 Prozent überlebten das Schütteltrauma mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Nur 10 bis 20 Prozent blieben ohne Schäden, sagte Türk, der auch Vizepräsident des Bundesverbandes ist, in Höhr-Grenzhausen der Deutschen Presse-Agentur. 

Wie Eltern bei Überforderung handeln können

Das Schütteltrauma sei die häufigste, nicht natürliche Todesursache bei Säuglingen und Kleinkindern. Es gebe einen großen Bedarf, immer wieder darauf hinzuweisen, dass das Schütteln von Kindern lebensgefährlich sei. Ein Grund, warum Eltern Babys schüttelten, liege in einer „massiven Überforderung“, sagte Türk. 

Wenn man merke, dass man das Schreien des Kindes nicht mehr aushalte, solle man das Baby an einen sicheren Ort wie sein Bett legen, das Zimmer verlassen und sich sammeln. Hilfe könne man sich beim Kinderschutzbund holen. 

Ein aktueller Fall vor Gericht

Am Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Trier ein Prozess gegen einen 20-Jährigen wegen Totschlags. Er soll den zweijährigen Sohn seiner Lebensgefährtin im Juli 2024 „durch Schläge und Schütteln“ so schwer verletzt haben, dass er ein paar Wochen später starb. 

Laut Anklage starb das Kind an einem respiratorischen Versagen, ausgehend von einer schwersten Hirnschwellung und Einblutungen unter der harten Hirnhaut. Der Junge war nach dem gewaltsamen Übergriff in ein Krankenhaus gekommen und bis zu seinem Tod intensivmedizinisch behandelt worden.