Der deutsche Meister zeigt gegen Pokalsieger VfL Wolfsburg lange Zeit einen reifen Auftritt. Beim Siegtor profitiert Nationalspielerin Bühl von einem Wolfsburger Ausrutscher.

Der deutsche Meister zeigt gegen Pokalsieger VfL Wolfsburg lange Zeit einen reifen Auftritt. Beim Siegtor profitiert Nationalspielerin Bühl von einem Wolfsburger Ausrutscher.

Die Fußballerinnen des FC Bayern München dürfen über den ersten Titel in dieser Saison jubeln. Nach einem über weite Strecken dominanten Auftritt holte der deutsche Meister in Dresden den Supercup durch ein 1:0 (1:0) gegen DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg. Das entscheidende Tor vor 16.690 Zuschauern erzielte Nationalspielerin Klara Bühl bereits in der 9. Minute.

„Es geht um einen Titel, den man bereits im ersten Pflichtspiel gewinnen kann. So gehen wir auch in das Spiel“, hatte Bayerns Mittelfeldspielerin Linda Dallmann vor dem seit 1997 erstmals ausgetragenen Supercup angekündigt. Das Spiel gegen Wolfsburg, gerade einmal 16 Tage nach Olympia-Bronze für das deutsche Team, sei ein „Gradmesser“.

München dominiert

Den Worten folgten bayerische Taten. Auch ohne Ex-Wolfsburgerin Lena Oberdorf, die mit einer Kreuzbandverletzung noch lang ausfallen wird, traten die Münchnerinnen vor allem in der ersten Halbzeit dominant auf. Englands Europameisterin Georgia Stanway, Sarah Zadrazil, Linda Dallmann und Pernille Harder beherrschten das Mittelfeld gegen erstaunlich zahme Wölfinnen, denen zunächst kaum etwas gelang.

Mehr als verdient war die Pausenführung für die technisch klar besseren Münchnerinnen, auch wenn der VfL beim Tor kräftig mithalf. Abwehrchefin Marina Hegering rutschte am eigenen Sechzehner weg, von dem Ballverlust profitierte prompt Bühl, die den Ball wuchtig ins linke Eck schoss.

Kurz zuvor war Dallmann mit gleich zwei Versuchen noch an der stark parierenden Merle Frohms gescheitert. Vor den Augen von Neu-Bundestrainer Christian Wück konnte zumindest die VfL-Torhüterin ein paar Punkte sammeln. Ihren kurz vor Olympia verlorenen Stammplatz im Auswahl-Tor an Ann-Katrin Berger, die auch Deutschlands Fußballerin des Jahres ist, will Frohms bald wieder zurückerobern.

Dass es nach 45 Minuten nur 1:0 stand, hatte Wolfsburg indes nicht Frohms, sondern Svenja Huth zu verdanken. Die Kapitänin – Vertreterin der zunächst geschonten Alexandra Popp – rettete nach einem Kopfballversuch von Bayern-Abwehrspielerin Magdalena Eriksson spektakulär per Kopf vor der Linie.

Wück gefällt Bayern „ein bisschen besser“

„Mir gefallen die Bayern ein bisschen besser in der ersten Halbzeit, der 1:0-Vorsprung geht in die richtige Richtung“, sagte Wück zur Pause bei MagentaTV. „Ich bin gespannt, wie die Wolfsburgerinnen jetzt reagieren.“

Widerstandslos jedenfalls wollte Wolfsburgs Coach Tommy Stroot das Endspiel nicht abgeben. In der 62. Minute schickte er Popp aufs Feld, begleitet von zarten „Poppi, Poppi“-Rufen der VfL-Fans. Es folgten die ersten Großchancen des Vizemeisters durch Lena Lattwein und Huth, doch zweimal parierte Bayern-Torhüterin Maria-Luisa Grohs prächtig. Der VfL investierte weiter, doch der erlösende Ausgleich, der ins Elfmeterschießen geführt hätte, blieb trotz siebenminütiger Nachspielzeit aus.