CDU-Chef Merz hatte erklärt, dass er nicht an einen schnellen, erfolgreichen Wechsel hin zum wasserstoffbetriebenen Stahlwerk glaube. Das löst Unmut bei der Nord-SPD aus.
Die Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz ist nach Ansicht der SPD-Politikerin Serpil Midyatli eine Gefahr für die deutsche Stahlindustrie. „Grüner Stahl ist für Unternehmen wie Thyssen Krupp ein Zukunftsgarant“, erklärte Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionsvorsitzende. Merz hingegen bringe mit seinen Aussagen Zehntausende von Arbeitsplätzen in Gefahr.
Merz hatte am Montag in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA gesagt: „Ich glaube persönlich nicht daran, dass der schnelle Wechsel hin zum wasserstoffbetriebenen Stahlwerk erfolgreich sein wird. Wo soll der Wasserstoff denn herkommen? Den haben wir nicht. Und wenn wir das mit Wasserstoff machen, dann ist die Tonne Stahl immer noch mindestens 300 Euro teurer, als wenn sie bisher konventionell erzeugt wird.“
Midyatli spricht von „Abrissbirnen-Mentalität“
Eine Abkehr von grünem Stahl würde Deutschland hingegen laut SPD-Fraktionschefin Midyatli teuer zu stehen kommen. „Deshalb ist diese Abrissbirnen-Mentalität so unverantwortlich wie auch brandgefährlich“, betonte sie.
Ihre Partei unterstütze alle Bemühungen, die Stahlindustrie auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen, denn Deutschland habe die Chance, sich als Vorreiter zu positionieren. „Das Festhalten an veralteten Ansätzen bei Produktionsmethoden hilft da nicht weiter“, so Midyatli. Zudem werde die Nachfrage nach grünem Stahl global weiter steigen.