Bei klirrender Kälte werden Trauben für Eiswein gelesen. Auch im Südwesten wagen einzelne Winzerinnen und Winzer das Abenteuer.
Einzelne Winzerbetriebe im Südwesten nutzen in diesen Tagen die frostigen Nachttemperaturen zur Lese von Eiswein. In den Weinbergen südlich von Freiburg sammelten Helferinnen und Helfer des Weinguts Wolfgang und Andreas Löffler bereits Trauben der Rebsorte Gutedel.
Wie Andreas Löffler in Staufen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) berichtete, kamen zu Wochenbeginn gut 900 Kilo zusammen. „Wir hatten genau minus sieben Grad“, sagte der Winzer auf Anfrage.
Im separaten Anbaugebiet Württemberg bereitete sich das Weingut Hirsch in Leingarten (Kreis Heilbronn) auf die Eisweinernte vor. Gesammelt werden sollten Spätburgunder-Trauben, wie Inhaber Christian Hirsch mitteilte. Für Eiswein sei eine bestimmte Parzelle des Betriebs reserviert – das gehe auf seinen Großvater und seinen Vater zurück, berichtete Hirsch auf Anfrage.
Rarität für Weinliebhaber
Eiswein gilt bei Weinkennern als Rarität. Für seine Herstellung ist Kälte von mindestens minus sieben Grad die Grundvoraussetzung. Die gefrorenen Trauben werden geborgen und umgehend ausgepresst. Das Ergebnis ist ein hochwertiger, edelsüßer Wein.
Eisweine haben in der Regel hohe Restzuckergehalte von deutlich mehr als 100 Gramm pro Liter. Eine Eisweinlese muss bis zu 28. Februar des jeweiligen Erntejahres erfolgen. Wie das Deutsche Weininstitut berichtete, braucht ein Eiswein vor allem gesunde Trauben. Diese gewährleisten einen frischen und konzentriert fruchtigen Geschmack.