Cora Schumacher gibt in "Über Geld spricht man doch!" intime Einblicke in ihre Finanzen, ihre Selbstzweifel und ihren Wunsch nach einem Neustart. Doch hat sie eine Chance?

Cora Schumacher gibt in „Über Geld spricht man doch!“ intime Einblicke in ihre Finanzen, ihre Selbstzweifel und ihren Wunsch nach einem Neustart. Doch hat sie eine Chance?

„Ich bin die Caroline Brinkmann“, sagt die platinblonde Frau in die Kamera. „Man kennt mich aus Film, Funk und Fernsehen als Cora Schumacher.“ Ein Name, von dem sie profitiert. Ein Name, an dem sie verzweifelt. 

Es sind die ersten Minuten der Sat.1-Sendung „Über Geld spricht man doch!“ In dieser Folge geben C-Promis abwechselnd Einblicke in ihre Finanzen: Reality-TV-Sternchen Kader Loth, Ex-Popstar Marc Terenzi und eben Cora Schumacher – die Ex-Frau des ehemaligen Rennfahrers Ralf Schumacher

Die Gerüchte hielten an

Von 2001 bis 2015 waren die beiden ein Paar. Bei der Hochzeit war sie 24, er 26, beide gebürtige Rheinländer. Kurz nach der Heirat kamen Gerüchte auf, Ralf Schumacher sei schwul. Mehrmals stritt er dies ab – doch die Gerüchte blieben. 2007 bekamen die Schumachers einen Sohn. 2015 trennten sie sich. Was dann folgte, wird gerne als „Rosenkrieg“ bezeichnet: Paparazzi-Fotos, Boulevard-Schlagzeilen, öffentlicher Zoff. 

Im Juli 2024 dann: Ralf Schumacher outet sich. Auf Instagram macht er seine Beziehung zu dem Franzosen Étienne Bousquet-Cassagne öffentlich.

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Cora Schumacher ist zum zweiten Mal Teil dieser Sat.1-Sendung. Schon 2024 hatte sie Einblicke in ihre Finanzen gegeben und über Details aus der Vergangenheit gesprochen. Ralf Schumacher gefiel das überhaupt nicht: Das Landgericht Hamburg gab seinem Antrag auf Unterlassung statt, mit Verweis auf seine Privatsphäre. 

Cora Schumacher lebt auf 700 Quadratmetern

Nun also ein zweiter Auftritt von Cora Schumacher. Düsseldorf, eine Luxusvilla von 700 Quadratmetern. Schumacher führt durch die Räume, auf dem Arm trägt sie Jeanny, ihre weißplüschige Bolonkahündin. Alles in diesem Haus ist doll: knallige Farben, es funkelt und glitzert überall. Finanziell empfinde sie das Haus zunehmend als Last, sagt Schumacher, deshalb denke sie über einen Umzug nach. Im Februar 2024 sagte sie bereits, sie habe „keine Lust und keine Kraft mehr“, weil sie „nur für ihr Haus“ arbeite. Sie sehne sich nach Veränderung, wolle mehr Zeit alleine verbringen, „um zu sich zu finden.“ Ihr Ziel? Ein Haus auf Mallorca. Für 1,15 Millionen Euro. 

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Die Bank genehmigt ihr den Kredit – vorausgesetzt, sie kann 300.000 Eigenkapital aufbringen. Sofort ist klar: Schumacher braucht dringend Geld. Sie will „in ihre Zukunft investieren“, wie sie es nennt. Es ist ihre Aufgabe in dieser Folge: 60 Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires möchte sie versteigern. Mode gegen Mallorca-Haus. 

Rosige Vergangenheit, dornige Gegenwart

Schumacher läuft mit dem Kamerateam hinab. Im Souterrain lagert ihre Garderobe, erzählt sie, in vier Zimmern, es seien Klamotten aus zwei Jahrzehnten. Schumacher zählt auf: Gucci, Yves Laurent, Louis Vuitton. Manchmal klebt sogar noch das Preisschild dran. Wildlederpumps mit roter Sohle, Kissen mit pinken Pailletten, Bomberjacken mit glitzerndem Totenkopf. Und da, ein weiß schimmernder Rock. „Das ist der Rest von meinem Hochzeitskleid“, sagt Schumacher, angefertigt aus 60 Metern französischer Spitze. „Es hat so herrlich schön gebrannt. Im Kamin.“ Es sind kleine Stiche, kleine Verweise auf die Ehe zu Ralf Schumacher, ein lebensdefinierendes Thema, das sie ganz offensichtlich bis heute verfolgt. Rosige Vergangenheit, dornige Gegenwart. 

Dann offenbart Schumacher ihre Haushaltskasse. Am Monatsanfang stehen da: 12.000€. Und Schumacher betont sofort ungefragt: „Das ist mein hart erarbeitetes Geld, aus Film, Funk, Fernsehen, Vermietungen und Verpachtungen.“ Schumacher schaut ernst in die Kamera. „Und nicht aus meiner vorherigen Ehe“, fügt sie hinzu. Offensichtlich will sie unterstreichen, dass sie unabhängig lebt. Dass es keine Verbindung mehr zu ihrem Ex-Mann Ralf Schumacher gebe, keine Abhängigkeiten. Mit 12.000 Euro gehört Schumacher zu den Spitzenverdienern, die Fixkosten von rund 7600 seien aber ebenfalls sehr hoch, heißt es. Für den restlichen Monat bleiben ihr 4.400 Euro.

2300 Euro bleiben ihr zur Monatsmitte

Schumacher fährt los, will Diamantuhren und Designertaschen verkaufen. Mit Erfolg: Über 100.000 Euro erhält sie für ihre Ware. Zurück am Schreibtisch überschlägt sie die Ausgaben der letzten Wochen. Tierarzt, Tierfutter, Tabak, Online-Shopping, Essen. Zur Monatsmitte bleiben ihr noch 2300 Euro. 

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Von diesem Geld fliegt sie nach Mallorca, dort will sie ihr Traumhaus finden. Drei verschiedene Häuser besichtigt sie: mit Pool, Naturstein und alter Fassade. „Ich bin eine Fehlersuchmaschine, ich sehe alles“, sagt Schumacher, als sie durch ein Haus läuft. Damit meint sie anscheinend nicht nur Objekte, sondern auch sich selbst. Am traurigsten anzusehen ist, wie selbstverständlich Schumacher sich ständig abwertet. „Gott, wie fett ich geworden bin“, sagt sie an einer Stelle zu Beginn, heute sehe sie in dem Oberteil aus „wie eine Presswurst“, heißt es kurz später.

„Die schönsten Jahre sind jetzt weg“

Vermeintlich kleine Kommentare, die aber so viel offenbaren. In einem Interview mit dem „Spiegel“ sagte sie vergangenes Jahr: „Heute würde ich eher sagen, es ist nicht gut gewesen, wenn man mich über mein Äußeres definiert oder auf mein Äußeres reduziert. Früher, als junges Mädchen, war das vielleicht ein bisschen anders, weil das ja das Einzige war, aus dem ich mein Selbstwertgefühl bekommen habe.“ Diese Zeilen liest man – und hört dann, wie die fast 50-jährige Cora Schumacher über sich selbst redet. Sie klingt wie eine Frau, die sich immer noch über ihr Äußeres definiert, aber nur Fehler findet.

In die Dreharbeiten diese Folge crasht ein Insta-Post: Das Outing von Ralf Schumacher. „Ich hinterfrage jetzt die letzten zwanzig Jahre“, schluchzt Cora Schumacher in ihrem Garten. „Die schönsten Jahre meines Lebens sind einfach weg. Ich bin jetzt 47.“

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Und dann heißt es aus dem Off: „Die jüngsten Ereignisse um ihren Ex-Mann nehmen Cora derart mit, dass sie den Immobilienkauf auf Mallorca für unbestimmte Zeit auf Eis legt.“

Am Ende bleibt ein ambivalentes Bild von Cora Schumacher: einer Frau, die sich nach einem Neuanfang sehnt, aber gleichzeitig in ihrer Vergangenheit gefangen scheint. Ihr Wunsch nach Unabhängigkeit und Veränderung wirkt ebenso stark wie ihre Unsicherheit und Selbstkritik. In einer Welt aus Luxus und Glanz scheint sie nach etwas Echtem zu suchen – vielleicht nach Verbindungen, vielleicht nach sich selbst.