Die Wintersonnenwende markiert den kürzesten Tag des Jahres. Allerdings variiert die Tageslichtdauer je nach Wohnort teils sehr stark, wie die untenstehende Grafik zeigt.
Unterschiedlich lange Tage? Ein Tag hat doch immer 24 Stunden. Klar – doch wie viele Stunden Tageslicht ein Ort effektiv abbekommt, hängt davon ab, wie weit südlich oder nördlich er liegt, auf welchem Breitengrad er sich befindet. Lediglich bei null Grad auf dem Äquator sind die Tage und Nächte stets gleich lang – nämlich immer jeweils zwölf Stunden.
Im Winter erreicht die Tageslichtdauer ihr Minimum: Die Wintersonnenwende, der kürzeste Tag des Jahres, fällt in der Regel auf den 21. Dezember. Danach nimmt die Tageslichtdauer wieder zu, bis in der Regel am 21. Juni die Sommersonnenwende erreicht ist, der längste Tag des Jahres. Wie viel Tageslicht ein Ort an diesen Tagen abbekommt, hängt wie eingangs erwähnt vom Breitengrad ab, auf dem er sich befindet. Je weiter im Süden, desto länger die Tage im Winter. In Oberstdorf am südlichen Rand Deutschlands sind es fast anderthalb Stunden mehr als in List auf Sylt, dem nördlichsten Ort. Kleiner Trost: In der anderen Jahreshälfte verhält es sich andersherum – der längste Tag des Jahres ist im Sommer in List entsprechend länger als in Oberstdorf.
Grafik I: Unterschiedliche Tageslichtdauer zur Wintersonnenwende
Die unten stehende Grafik zeigt, wie unterschiedlich lang die Tage in ausgewählten Orten über Deutschland verteilt sind:
Tageslichtdauer deutsche Städte Grafik
Der Hintergrund: Durch die geneigte Erdachse ist die Nordhalbkugel in der ersten Jahreshälfte näher an der Sonne, in der zweiten Jahreshälfte ist es wiederum die Südhalbkugel. Ab einer bestimmten nördlichen Breite geht die Sonne im Juni zeitweise überhaupt nicht mehr unter, im Dezember wiederum nicht auf. Auf der Südhalbkugel verhält es sich genau andersherum.
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Grafik II: Tageslichtdauer in verschiedenen Breitengraden
Die unten stehende Grafik zeigt die Tageslichtstunden außerhalb der Polarkreise. Deutschland liegt zwischen dem 47. und dem 55. nördlichen Breitengrad.
Bewegen Sie die Maus auf dem Breitengrad Ihrer Region, um die Tageslichtstunden für verschiedene Jahreszeiten und einzelne Tage angezeigt zu bekommen.
Dass die Sonne überhaupt auf- und untergeht, liegt übrigens an der Erdrotation. In östlicher gelegenen Orten ist der Sonnenaufgang früher als im Westen. So geht die Sonne am 21. Dezember in Leipzig um 8.13 Uhr auf und um 16.04 Uhr wieder unter. In Köln wiederum geht sie erst um 8.32 Uhr auf und um 16.28 Uhr wieder unter. Die Tageslichtdauer weicht in den Städten, die beide um den 51. Breitengrad liegen, wiederum nur geringfügig voneinander ab. Und am Ende hat der Tag auch dort wie überall 24 Stunden – manche davon hell, der Rest dunkel.
FS Wetter vor und in 50 Jahren 11.47
In der Galerie: War das Wetter in den 1970er Jahren so wie heute? Nein. Auch wenn einigen ihr Gefühl etwas anderes vorgaukelt: Entscheidend sind die Daten. Und die lassen auch auf die Zukunft schließen.