Der 1. FC Nürnberg macht in der abgelaufenen Saison einen Verlust. Der Finanzvorstand ist für die Zukunft aber "mehr als zuversichtlich". Beifall gibt es für die Mannschaft.

Der 1. FC Nürnberg macht in der abgelaufenen Saison einen Verlust. Der Finanzvorstand ist für die Zukunft aber „mehr als zuversichtlich“. Beifall gibt es für die Mannschaft.

Der 1. FC Nürnberg hat in der Saison 2023/24 einen Verlust gemacht. Im Rahmen der Mitgliederversammlung einen Tag nach der 2:3-Niederlage des „Clubs“ beim SC Paderborn gab FCN-Finanzvorstand Stefan Heim das Bilanzergebnis des Vereins aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr bekannt.

Einnahmen in Höhe von 55,4 Millionen Euro standen beim Fußball-Zweitligisten Ausgaben in Höhe von 56,8 Millionen gegenüber. Das macht unter dem Strich ein Jahresergebnis in Höhe von -1,4 Millionen Euro. Offiziell 1.114 Mitglieder waren bei der Versammlung dabei.

„Die sportliche Entwicklung der vergangenen Jahre resultierte in einer kontinuierlichen Reduzierung unserer TV-Erlöse. Dieser konnten wir durch Umsatzsteigerungen über unsere Vertriebskanäle, die Verstärkung unseres gesellschaftlichen Engagements und außergewöhnliche sportliche Sondereffekte signifikant entgegenwirken“, sagte Niels Rossow, Vorstand Strategie & Marketing 1. FC Nürnberg. „Auf Dauer muss es uns jedoch gelingen, dass solche Sondereffekte vollumfänglich für strategische Investitionen zur Verfügung stehen.“

Uzun-Transfer fließt noch nicht ein

Reduzierten TV-Erlösen standen Erhöhungen aus den Transfererlösen, erhöhten Zuschauer- und Mitgliederzahlen, ein gesteigerter Vermarktungs- und Merchandisingumsatz sowie Mehrerträge aufgrund der Zugehörigkeit der Frauenmannschaft zur Bundesliga gegenüber. 

Die Abgänge von Kwadwo Duah, Nathaniel Brown und Mats Möller Daehli brachten ordentlich Geld in die Kasse. Der rund elf Millionen bringende Wechsel von Can Uzun zu Eintracht Frankfurt wird es im aktuellen Geschäftsjahr einfließen.

„Das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 weist trotz überdurchschnittlicher Transfererlöse aufgrund unseres strukturellen Defizits einen Verlust aus. Dadurch erhöht sich auch unser negatives Eigenkapital. Eine offene und transparente Ermittlung und Bezifferung unseres strukturellen Defizits stellt somit eine gemeinsame Zielsetzung zur wirtschaftlichen Stärkung dar. Zusammen mit den Abteilungsleitern wurde bereits ein erstes Maßnahmenpaket geschnürt, das die hälftige Behebung des strukturellen Defizits in der laufenden und kommenden Spielzeit zum Ziel hat“, sagte Heim. Er sei „mehr als zuversichtlich, dass uns die wirtschaftliche Stärkung gelingen wird“.

In der Bundesliga hätte der FCN voraussichtlich kein strukturelles Defizit. Und darum geht es beim 1. FC Nürnberg und Trainer Miroslav Klose: den sportlichen Erfolg. Oder anders gesagt: die finanziell lukrative Rückkehr in die Bundesliga. „Fakt ist: Wir sind sportlich nicht erfolgreich genug. Dem müssen wir alles unterordnen“, betonte Rossow.

Beifall für die Mannschaft

Das negative Eigenkapital, der nicht durch Vereinskapital gedeckte Fehlbetrag, aus dem Vorjahr in Höhe von 1,0 Millionen Euro erhöhte sich laut Vereinsangaben auf 2,5 Millionen Euro zum 30. Juni 2024. Den 1. FC Nürnberg belastet zudem ein strukturelles Defizit von rund fünf Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten reduzierten sich zum Bilanzstichtag um 100.000 Euro auf 13,6 Millionen Euro.

Nach der Rede des Finanzvorstands kam die Mannschaft unter viel Beifall der Mitglieder in den Saal. „Wir haben uns aus Überzeugung für Miro Klose als Trainer entschieden. Miro passt toll zu unserem Verein“, sagte Sportvorstand Joti Chatzialexiou. „Er ist immer bodenständig und Vorbild geblieben. Er hat sich alles hart erarbeitet, deshalb passt er hier in die Region.“

Zwar verlor das Team am Freitag nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage wieder, aber der Trend weckt Zuversicht. „Was sehr positiv ist: Wir haben fünf Spieler aus dem NLZ in den Profikader hochgeholt. Wir zeigen damit, dass wir die Durchlässigkeit leben. Die Message: Wenn junge Spieler Profi werden wollen, ist die Chance dafür in Nürnberg am größten“, sagte Chatzialexiou.