In Niedersachsen hat man schon eine Antwort auf die K-Frage der SPD. Dort gründeten ein Herr Scholz und ein Herr Pistorius vor rund 60 Jahren eine Tischlerei. Der Inhaber sieht Parallelen zur Politik.
Im niedersächsischen Springe ist schon vor Jahren eine alternative Lösung in der Diskussion über die Kanzlerkandidatur der SPD gefunden worden. Dort steht seit knapp 60 Jahren die Tischlerei „Scholz & Pistorius“. In der Partei wird seit Tagen debattiert, ob der in Umfragen beliebte Verteidigungsminister Boris Pistorius oder Bundeskanzler Olaf Scholz den Wahlkampf vor der Neuwahl des Bundestages anführen wird.
Zwischen den Gründern und den Bundespolitikern gebe es einige Parallelen, sagte der Inhaber der Tischlerei, Michael Förster. „Der Herr Scholz war mehr der Ruhige und der Herr Pistorius mehr der Aufbrausende.“ Öfter gab es auch mal Streit – normal in einer Tischlerei, wie Förster sagte. „Aber eigentlich ist es hinterher immer im Guten ausgegangen.“ Pistorius sei auch mal lauter geworden, wenn es sein musste. „Meist hat Herr Scholz dann doch klein beigegeben.“
Ob sich das auch auf die Bundespolitik übertragen lässt? „Ich halte Herrn Pistorius eindeutig für den besseren Kandidaten“, sagte Förster. Über den SPD-Kanzlerkandidaten entscheidet erst der Parteivorstand und dann am 11. Januar der Parteitag. Die Entscheidung des Parteivorstands soll vor einer sogenannten „Wahlsiegkonferenz“ am 30. November fallen, auf der der Kanzlerkandidat seinen ersten großen Auftritt haben soll.