Die einen haben frei, die anderen arbeiten: In Berlin stellen sich die Einzelhändler am Donnerstag auf einen Andrang vor allem aus Brandenburg ein. Das liegt an einer Besonderheit am Reformationstag.

Die einen haben frei, die anderen arbeiten: In Berlin stellen sich die Einzelhändler am Donnerstag auf einen Andrang vor allem aus Brandenburg ein. Das liegt an einer Besonderheit am Reformationstag.

Am arbeitsfreien Reformationstag werden viele Brandenburger zum Einkaufsbummel in Berlin erwartet, wo an diesem Tag normal gearbeitet wird. „Die Einkaufsverflechtungen beider Länder sind zweifellos sehr eng, so dass in solchen Feiertagskonstellationen diese Effekte deutlich zu beobachten sind“, sagte ein Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Potsdam. Vor dem Hintergrund werde zum Beispiel auch darauf geachtet, dass verkaufsoffene Sonntage in Berlin und Potsdam nicht auf dieselben Tage fielen.

Effekt schon lange sichtbar

Dass vermehrt Brandenburger am Reformationstag nach Berlin zum Einkaufen führen, sei schon seit einigen Jahren sichtbar, sagte ein Sprecher des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg. In diesem Jahr falle der Reformationstag auf einen Donnerstag. Dadurch würden sich wahrscheinlich einige Menschen auf den Weg nach Berlin machen. Der Brückentag lade dazu ein, gleich ein verlängertes Wochenende daraus zu machen und noch weitere Planungen wie einen Zoo- oder Kinobesuch dranzuhängen. Der goldene Herbst lade zum Bummeln ein, sagte der Sprecher des Handelsverbandes. 

Zum Frauentag zeichnet sich ein umgekehrtes Bild

Am Frauentag, dem 8. März, werde der Effekt auch andersherum sichtbar, ergänzte der Sprecher des Handelsverbandes. Dieser Tag ist in Berlin seit wenigen Jahren ein Feiertag, in Brandenburg nicht. „Da der Frauentag in Berlin ein relativ neuer Feiertag ist, waren anfangs einige Händler in Brandenburg vom hohen Kundenaufkommen überrascht“, blickte der IHK-Sprecher zurück. Mittlerweile hätten sich die Geschäfte darauf eingestellt und seien gut vorbereitet. „In der Potsdamer Innenstadt ist dies sowohl mit dem Auge zu beobachten als auch in der Kasse der Händler und Gastronomen spürbar.“