Der DFB-Pokal ist sein Wettbewerb. Das zeigt RB Leipzigs Yussuf Poulsen auch gegen den FC St. Pauli. Mit zwei Toren hat der Däne großen Anteil am Weiterkommen.
Erst geglänzt, dann gezittert: Dank Yussuf Poulsen hat RB Leipzig auch mit einer B-Mannschaft das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Der dänische Nationalspieler traf beim 4:2 (3:1) gegen den FC St. Pauli doppelt und stand dabei stellvertretend für die starke Leistung der deutlich veränderten Leipziger Mannschaft. Die Runde der letzten 16 (3./4. Dezember) wird am Sonntag in der Sportschau ausgelost.
Poulsen schoss die in der Startelf auf sechs Positionen veränderte RB-Elf schon in der zwölften Minute in Führung. Christoph Baumgartner (17.) erhöhte vor 40.478 Fans, dann war erneut Poulsen (30.) zur Stelle. Zwischendurch hatten Morgan Guilavogui (28.) sowie Eric Smith (59.) für kurze Hamburger Hoffnung gesorgt, bei beiden Treffern sah Leipzigs Torwart Maarten Vandevoordt unglücklich aus. Der eingewechselte Antonio Nusa (80.) machte dann alles klar.
29 Scorerpunkte in 34 Einsätzen
Pokalzeit ist Poulsen-Zeit. Der 30-Jährige hat bei nun 34 Einsätzen im DFB-Pokal bereits 14 Tore erzielt und weitere 15 vorbereitet. Dabei war es erst der zweite Startelf-Einsatz für den seit mehr als einem Jahrzehnt in Leipzig spielenden Dänen. An dem Sturm-Duo Loïs Openda und Benjamin Sesko ist derzeit kein Vorbeikommen.
Doch Openda fehlte verletzt, Sesko bekam eine Pause – und Poulsen nutzte seine Chance. Bei seinem ersten Tor zeigte Gegenspieler Eric Smith allerdings ein keineswegs erstklassiges Zweikampfverhalten, Poulsen nutzte seine Robustheit aus und schob den Ball aus kurzer Entfernung ein. Smith stand dann ebenfalls nicht gut, als Lutsharel Geertruida Baumgartner mit einer Flanke bediente. Der österreichische Nationalspieler köpfte den Ball völlig unbedrängt in die lange Ecke.
Vandevoordt patzt
Poulsen (22.) erzielte nach einem langen Einwurf per Hinterkopf beinahe sein zweites Tor, doch St. Paulis Torwart Nikola Vasilj war wachsam. Auch vorn gab es ein Lebenszeichen des sehr zaghaft agierenden Aufsteigers. Johannes Eggestein setzte sich im Strafraum gegen gleich vier Leipziger durch, bediente Guilavogui – doch dessen eher harmlosen Abschluss ließ Vandevoordt unter sich zum Anschluss durchrutschen.
Der Belgier hatte am Samstag gegen Freiburg ein gutes Bundesliga-Debüt gefeiert und vertrat den angeschlagenen Stammtorhüter Peter Gulacsi auch im Pokal. Am Samstag in Dortmund sollte der an Knöchelproblemen laborierende 34-Jährige allerdings wieder im Tor stehen.
Smith gibt Hoffnung
Vorn hatte Leipzig ja Poulsen. Zwei Minuten später passte es dann mit dem zweiten Tor. Baumgartner wurde nach einem missglückten Befreiungsschlag von Smith auf die Reise geschickt, bediente den zentral völlig frei mitlaufenden Stürmer. Ein satter Schuss ins obere linke Eck bedeutete schon fast die Vorentscheidung. Im vergangenen Jahr war Leipzig bereits in der zweiten Runde des Pokals ausgeschieden, nachdem man den Wettbewerb zuvor zweimal nacheinander gewonnen hatte.
In der Liga hatte St. Pauli noch ein 0:0 gegen RB ergattert. Doch diesmal fand die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin, der zwischen 2012 und 2020 in der Leipziger Jugend arbeitete, einfach keinen Zugriff auf das Spiel. Zu wenig Robustheit, zu schnelle Ballverluste prägten das Spiel der Hamburger. Hinzu kam, dass die Leipziger Abwehr mit dem schlechtesten Angriff der Bundesliga (fünf Tore in acht Spielen) keine Probleme hatte.
Doch dann schaltete Leipzig in den Verwaltungsmodus, lud St. Pauli praktisch ein. Der erneute Anschluss war dennoch etwas glücklich, als Lukas Klostermann einen offenbar als Flanke gedachten Versuch von Smith ins eigene Tor lenkte. Wieder wirkte Vandevoordt unglücklich. Immerhin sorgte das Gegentor dafür, dass Leipzig wieder aktiver wurde. Der eingewechselte Nusa umdribbelte mit einem Solo die halbe Pauli-Abwehr und markierte den Endstand.