Niemand hat P. Diddy so vehement verteidigt wie seine Söhne Justin Dior und Christian „King“ Combs. Doch auch ihnen wird Missbrauch und Gewalt vorgeworfen.
P. Diddy versteht sich nicht einfach nur als Vater – er sieht sich als Oberhaupt einer Dynastie. Sieben Kinder hat der 54-Jährige, aber es sind vor allem zwei, die in seine Fußstapfen treten: Christian „King“ Combs und Justin Dior Combs, der erste ein Rapper wie sein Vater, der zweite Darsteller in diversen TV-Projekten. Die beiden sind Diddys vehementeste Verteidiger, wie noch vor wenigen Tagen in einem Statement aller sieben Geschwister auf Instagram zu sehen war, das viral ging.
Dabei stehen die beiden Brüder ebenfalls unter heftigem Beschuss: Diddys Zweit- und Drittältester wurden nicht nur während der Razzia auf dessen Anwesen in Miami verhaftet, abgeführt und später wieder freigelassen – die beiden werden ebenfalls schwerer Straftaten beschuldigt. Und die Vorwürfe erinnern fatal an die Klagen, die derzeit gegen ihren Vater im Raum stehen: Es geht um Missbrauch und Gewalt.
Haben Diddy und Justin einen Mann angeschossen?
Justin Combs oder sein Vater, so wird behauptet, hätten einen jungen Mann angeschossen – und anschließend die Tat verschleiert. Dies sagt der Produzent Rodney „Lil Rod“ Jones, der den Rap-Mogul unter anderem wegen sexueller Belästigung verklagt hat. Im September 2022 will Rodney Jones aus dem Badezimmer eines Tonstudios, in dem er mit Vater und Sohn arbeitete, einen Schuss gehört haben. Als er hineinstürmte, lag ein Mann blutend auf dem Boden, daneben standen Diddy und Justin. Während er die Hüftwunde des Verletzten – offenbar ein Bekannter von Justin – versorgte, soll Diddy ihn zu einer Falschaussage aufgefordert haben: Der Mann sei draußen auf der Straße angeschossen worden und in das Tonstudio geflüchtet, wo Diddy und Justin erst später dazugestoßen seien. Dies ist auch die Version, die später im Polizeibericht stand.
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Hat Christian eine Angestellte sexuell belästigt?
In eine Klage gegen seinen Sohn Christian ist P. Diddy ebenfalls verwickelt: Der heute 26-Jährige soll im Dezember 2022 eine Kellnerin gegen ihren Willen berührt haben. Sie war von seinem Vater angeheuert worden für ein Familienfest auf einer Yacht – doch der Familienausflug entpuppte sich laut Aussage der Frau als Party „mit konstanten Wechsel-Dich-Spielen mit mutmaßlichen Sexarbeitern“. Christian „King“ Combs soll sie dort sexuell bedrängt haben.
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Sie führten ein Leben wie kleine Könige
Derzeit sind all diese Vorwürfe gegen die Diddy-Söhne jedoch nicht bestätigt, und manche Kommentatoren sehen Justin Dior und Christian durchaus auch als Opfer ihres Vaters und seines rauschhaften, chaotischen Lebensstils. Christians Mutter Kim Porter starb 2018, er wohnte aber damals schon lange bei seinem Vater, der sieben Kinder mit vier Frauen hat. Im Todesjahr seiner Mutter lief Christian bei der Met Gala, Amerikas glamourösestem Society-Event, über den roten Teppich. In einem goldenen Anzug von Dolce & Gabbana und mit einer Krone auf dem Haupt – wie es sich für einen „King“ gebührt.
Zum 16. Geburtstag eine Fernsehshow
Und auch sein älterer Bruder Justin Dior wuchs in diesem Bewusstsein auf. Seinen 16. Geburtstag feierte er ganz groß, auf einem goldenen Thron, mit Zepter und Krone. Nicht nur, dass ihm bei der Sause im New Yorker Edel-Club „M2 Ultra Lounge“ Superstars wie Nicki Minaj und Lil’ Kim die Aufwartung machten, der Musiksender MTV schenkte der Krönungszeremonie eine eigene Sendung: „My Super Sweet 16“ machte ihn über Nacht berühmt. Sein Vater, der vorher selbst schon in der Reality-Show aufgetreten war, muss sehr stolz auf ihn gewesen sein.