Der Fischereiminister von MV zeigt sich überwiegend zufrieden mit den EU-Beschlüssen für die Ostseefischerei. Er richtet den Blick aber auch auf noch ausstehende Beschlüsse.

Der Fischereiminister von MV zeigt sich überwiegend zufrieden mit den EU-Beschlüssen für die Ostseefischerei. Er richtet den Blick aber auch auf noch ausstehende Beschlüsse.

Nach der Entscheidung der EU-Staaten zu Höchstfangmengen für den Hering in der westlichen Ostsee mahnt der Schweriner Fischereiminister auch anderswo den Schutz des Bestandes an. „Wenn es ab 2027, wie derzeit prognostiziert, wieder eine gezielte Heringsfischerei in der Ostsee geben soll, dann muss man den Bestand ab sofort und überall vorsorglich gut behandeln“, fordert der SPD-Politiker Till Backhaus. 

Mit Blick auf die Quotenverhandlungen für die Nordseebestände im Dezember sagte Backhaus, der sogenannte westliche Hering befinde sich den Sommer über im Skagerrak und in norwegischen Gewässern und dürfe dort nicht intensiver befischt werden als in hiesigen Gewässern.

Weiter bestehende Ausnahmeregelungen, die es Fischern erlauben, mit kleinen Booten und Stellnetzen West-Hering gezielt zu fangen, nannte der Minister insbesondere für die in Vorpommern beheimateten Betriebe „überlebenswichtig“.

Weiter kein Dorsch für Freizeitangler – aber Lachs

Weiterhin ist das Angeln von Dorsch im Freizeitbereich verboten. „Dies ist sehr bedauerlich, weil der Dorsch immer ein wichtiger Magnet für die Freizeitfischerei und den Tourismus an der Ostsee war“, sagte Backhaus. Freizeitangler dürfen weiterhin einen Lachs pro Tag fangen und an Land nehmen, wenn dieser eine abgeschnittene Fettflosse vorweist, es sich also um Besatz- und nicht um Wildfische handelt. Diese Regelung hatte Backhaus selbst eingefordert. „Immerhin hängen – nach Dorsch- und Aalfangverbot für die Angler in der Ostsee – einige Teile des Freizeitfischereitourismus auch am Lachs.“

Bei der Scholle seien mit Blick auf den möglichen Beifang von Dorsch die erlaubten Fangmengen nicht erhöht worden, erklärte Backhaus. Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock, sagte, ein spezielles Netz, das den Beifang verringere, werde bald gesetzlich vorgegeben sein. „Da sitzt die Gesetzgebung jetzt in den letzten Zügen, und dann wird der Dorsch-Beifang noch mal weiter reduziert, weil man dann fröhlich weiter Plattfische fangen kann im Grunde mit 80 Prozent weniger Dorsch-Beifängen.“