In Bayern haben wieder mehr Menschen ihre Organe nach dem Tod gespendet. Insgesamt ist die Zahl aber nach wie vor viel zu klein.

In Bayern haben wieder mehr Menschen ihre Organe nach dem Tod gespendet. Insgesamt ist die Zahl aber nach wie vor viel zu klein.

Die Zahl der Organspenden in Bayern steigt. In den ersten neun Monaten gab es im Freistaat bisher 118 postmortale Organspender, wie Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) unter Berufung auf die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) erklärte. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach 97. Die Zahl der gespendeten Organe zog ebenso an: Von 281 auf 370. 

„Die derzeitige Tendenz ist sehr erfreulich – und wir sind damit auch auf einem guten Weg“, sagte die Ministerin. „Dennoch warten aktuell in Bayern immer noch rund 1.200 Menschen auf ein lebenswichtiges Spenderorgan.“ Diese Lücke sei „sehr bedrückend“.

Gerlach unterstützt Widerspruchslösung

Gerlach betonte ihre Unterstützung für die Einführung einer Widerspruchslösung. Diese biete die Chance, „dass mehr Menschen ein lebensrettendes Spenderorgan bekommen. Organspende wäre dann der Normalfall bei Vorliegen der gesetzlichen und medizinischen Voraussetzungen – und wenn der potenzielle Spender nicht widersprochen hat.“ Derzeit ist noch die Zustimmung zu Lebzeiten oder nach dem Tod durch die Angehörigen nötig. 

Sich schon zu Lebzeiten mit dem Thema auseinanderzusetzen, sei auch eine Entlastung für die Angehörigen, betonte Gerlach. Wer selbst für Klarheit sorge, „nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden“.