Das sachsen-anhaltische Bildungsministerium ermittelt die Kosten freier Schulen nicht korrekt, finden Schulträger. Sie üben deutliche Kritik.
Die Träger freier Schulen in Sachsen-Anhalt beklagen eine unfaire Finanzierung durch das Land und sehen sich durch eine vom Bildungsministerium geplante Gesetzesänderung in ihrer Existenz bedroht. Wenn diese eins zu eins umgesetzt werde, „geht es manchen Schulen wirklich direkt an den Kragen“, sagte der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft christlich orientierter freier Schulen in Sachsen-Anhalt, Dietrich Lührs.
In Sachsen-Anhalt soll ein neues Modell zur Berechnung der staatlichen Zuschüsse für die freien Schulen etabliert werden. Aus Sicht der Schulträger werden zentrale Kosten jedoch nicht berücksichtigt. Lührs spricht von einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ des Ministeriums und wirft dem Haus von Ministerin Eva Feußner (CDU) mangelnden Austausch im Vorhinein vor. Das Land erkenne die Bedarfe nicht an, kritisierte er. Die tatsächlichen Kosten der freien Schulen würden runtergerechnet werden in einer Art und Weise, die inakzeptabel sei.
In den freien Schulen werden laut Lührs knapp 30.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Dies seien etwa 13 Prozent der Schüler in Sachsen-Anhalt. „Wir sind fester Bestandteil des Schulwesens.“
In Sachsen-Anhalt gibt es immer wieder Streit um die Finanzierung der freien Schulen. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, SPD und FDP darauf verständigt, ein neues Finanzierungsmodell zu entwickeln. Dieses solle „auskömmlich, rechtssicher, transparent und nachvollziehbar“ sein, heißt es in dem Papier.