Für einen Sitz im House of Lords vorgeschlagen zu werden, gilt in Großbritannien als große Ehre. J.K. Rowling hat ein Angebot schon zwei Mal ausgeschlagen - und würde es auch ein drittes Mal tun.

Für einen Sitz im House of Lords vorgeschlagen zu werden, gilt in Großbritannien als große Ehre. J.K. Rowling hat ein Angebot schon zwei Mal ausgeschlagen – und würde es auch ein drittes Mal tun.

Die britische Erfolgsautorin J.K. Rowling will partout nicht ins britische Oberhaus. SIe habe bereits zwei Mal ein Angebot ausgeschlagen und würde das auch ein drittes Mal tun. „Es wird als schlechter Stil angesehen, darüber zu reden, aber angesichts der besonderen Umstände will ich eine Ausnahme machen“, schrieb die Harry-Potter-Autorin auf der Plattform X (früher Twitter). „Ich habe eine Lordschaft schon zwei Mal ausgeschlagen einmal unter Labour, einmal unter den Tories. Wenn ich sie ein drittes Mal angeboten bekäme, würde ich sie wieder nicht annehmen. Es liegt nicht an ihr, es liegt an mir“, schrieb Rowling. 

Die Schriftstellerin reagierte damit auf Aussagen der konservativen Politikerin Kemi Badenoch, in einer Debatte um den Umgang mit Geschlechtsanpassungen vor allem bei Teenagern. Badenoch, die sich um den Parteivorsitz bei den Tories beworben hat, hatte in einem Interview erklärt, sie habe bereits erfolgreich Kinderärztin Hilary Cass einen Sitz im Oberhaus verschafft und könne dies auch für Rowling tun, falls sie als Parteivorsitzende gewählt werde. Hintergrund ist die in Großbritannien erbittert geführter Transgender-Debatte, in der Rowling zuletzt eher konservative Positionen bezogen hatte.

Rowling hatte sich wiederholt kritisch über einen völlig liberalisierten Umgang mit Transmenschen geäußert und vor Gefahren gewarnt, die aus ihrer Sicht etwa von Transfrauen auf Mädchentoiletten ausgehen könnten. Bei anderen Themen war Rowling eher als progressive Stimme im politischen Diskurs des Königreichs vernommen worden. 

Ein im April vorgelegter Untersuchungsbericht der Kinderärztin Cass war vor Monaten zu dem Schluss gekommen, dass für die praktizierte Verschreibung von Medikamenten für Teenager, darunter sogenannte Pubertätsblocker, die das Einsetzen von Pubertätsmerkmalen wie Menstruation, Brustwachstum und Stimmbruch verhindern, nicht ausreichend Forschungsevidenz vorliegt. Rowling hatte sich zustimmend zu dem Bericht geäußert.