Das Land will den Kinder- und Jugendschutz in Sachsen-Anhalt neu aufstellen. Ein Verband fürchtet um den Fortbestand der Arbeit. Ein paar Monate hat es gedauert, nun gibt es eine Entscheidung.

Das Land will den Kinder- und Jugendschutz in Sachsen-Anhalt neu aufstellen. Ein Verband fürchtet um den Fortbestand der Arbeit. Ein paar Monate hat es gedauert, nun gibt es eine Entscheidung.

Nach einem Streit über Veränderungen beim Kinder– und Jugendschutz in Sachsen-Anhalt hat das Sozialministerium die Aufgabe erneut dem bisherigen Träger fjp-media übertragen. „Damit wird ein lückenloser Übergang von einer institutionellen Förderung zu einem mehrjährigen Dienstleistungsvertrag sichergestellt“, sagte ein Sprecher von Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) auf Anfrage.

Die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz übernimmt mit dem erzieherischen Kinder- und Jugendschutz auf Landesebene eine gesetzliche Aufgabe. Sie berät Familien und Jugendämter, schult etwa Lehrer, Schüler, Sozialarbeiter und Polizisten. Dabei kann es um Probleme mit Bildern in Gruppenchats gehen oder auch den Umgang mit Kindeswohlgefährdungen.

Träger hat Mitarbeiter verloren

Für diese Aufgaben wird die Einrichtung in Magdeburg vom Land bisher institutionell gefördert. Doch ab 2025 wird die Struktur geändert, künftig gibt es einen Dienstleistungsvertrag. Beim Träger und auch in der Politik gibt es Befürchtungen, dass das neue Modell bei schlechter Haushaltslage dazu führen könnte, dass der Vertrag beendet wird. Laut dem Sozialministerium soll mit der neuen Struktur aber insgesamt eine engere Steuerung der Umsetzung der übertragenen Aufgaben erreicht werden.

Der Träger fjp-media ist über den Prozess nicht glücklich. Bei einer Vergabe an eine andere Institution könnten die Beratungs- und Schulungsangebote vorerst wegbrechen, weil die nötige Expertise fehle, warnte der Träger bereits vor einigen Monaten. Aufgrund der langen Unsicherheit, wie es weitergehe, habe man inzwischen drei gut qualifizierte Mitarbeiter verloren, sagte Geschäftsführer Olaf Schütte. Die Umstellung auf einen Dienstleistungsvertrag sei unnötig. Dennoch ist Schütte auch froh über den Zuschlag. „Für die Kinder und Jugendlichen ist es eine gute Nachricht, dass wir unsere Arbeit fortsetzen können.“