Seit Monaten kämpft das Personal der Uniklinik in Hannover für Arbeitsentlastung. Am Mittwoch gab es weitreichende Einschränkungen im Klinikbetrieb. AM Donnerstag und Freitag wird nun nicht gestreikt.

Seit Monaten kämpft das Personal der Uniklinik in Hannover für Arbeitsentlastung. Am Mittwoch gab es weitreichende Einschränkungen im Klinikbetrieb. AM Donnerstag und Freitag wird nun nicht gestreikt.

Rund 500 Beschäftigte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben im Ringen um mehr Entlastung erneut die Arbeit niedergelegt. Für die Patientinnen und Patienten war der ganztägige Warnstreik nach Angaben der Uniklinik mit erheblichen Einschränkungen verbunden. Für die Behandlung von Notfällen hatten die MHH und die Gewerkschaft Verdi aber eine Vereinbarung geschlossen.

Verdi hatte ursprünglich zu einem dreitägigen Warnstreik aufgerufen. Am Donnerstag und Freitag wird die Arbeit aber nun doch nicht niedergelegt. Vor dem Landesarbeitsgericht erzielten beide Seiten am Nachmittag einen Vergleich, wie die Gewerkschaft mitteilte. 

Man habe sich mit der Arbeitgeberseite darauf verständigt, die Verhandlungen über mehr Entlastung für die Beschäftigten weiterzuführen, hieß es am Abend. „Der heutige Warnstreik mit seiner enormen Beteiligung hat erneut gezeigt, dass die Beschäftigten hinter ihren Forderungen stehen“, sagte David Matrai, der bei Verdi Niedersachsen-Bremen für das Gesundheitswesen verantwortlich ist. „Zur Stunde werden die Verhandlungen fortgesetzt, Verdi strebt eine zeitnahe Einigung an.“

Land wehrt sich gegen Streiks der Klinikbeschäftigten gerichtlich

Das Land Niedersachsen hatte sich vor Gericht gegen die drei Streiktage gewehrt. Das Arbeitsgericht Hannover gab dem Antrag des Landes in erster Instanz statt und verbot die geplanten Streiks am Donnerstag und Freitag, Verdi zog daraufhin in die nächste Instanz vor das Landesarbeitsgericht.

Vor dem niedersächsischen Finanzministerium hielten Teilnehmer des Warnstreiks am Vormittag Plakate mit Slogans wie „Atemlos durch die Schicht, ihr gönnt uns unsere Pause nicht“ und „Pflegenot macht Menschen tot“ in die Höhe. Die Demonstranten zogen zur Staatskanzlei und zum Opernplatz.

Verhandlungen laufen weiter

Parallel verhandeln Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite weiter über die Regelungen zur Entlastung des Personals. „Zuletzt gab es zwar Bewegung, in zentralen inhaltlichen Punkten sind beide Seiten aber noch weit auseinander“, sagte Verdi-Landeschefin Andrea Wemheuer.

Bereits im August und September hatte es Warnstreiks an der MHH gegeben. Einen geplanten dreitägigen Warnstreik Ende August hatte das Arbeitsgericht Hannover ebenfalls untersagt.