Tragisches Ende eines Segelurlaubs im Mittelmeer: Beim Untergang einer Luxusjacht vor Sizilien ist in der Nacht zum Montag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sechs weitere Menschen wurden vermisst, 15 Besatzungsmitglieder und Passagiere konnten gerettet werden. Nach Angaben der Küstenwache geriet die vor der italienischen Mittelmeerinsel ankernde Jacht in einen Sturm, Medien berichteten von einer Wasserhose.

Tragisches Ende eines Segelurlaubs im Mittelmeer: Beim Untergang einer Luxusjacht vor Sizilien ist in der Nacht zum Montag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sechs weitere Menschen wurden vermisst, 15 Besatzungsmitglieder und Passagiere konnten gerettet werden. Nach Angaben der Küstenwache geriet die vor der italienischen Mittelmeerinsel ankernde Jacht in einen Sturm, Medien berichteten von einer Wasserhose.

„Heute Morgen gegen 05.00 Uhr ist nach einem starken Sturm eine 56 Meter lange Jacht mit dem Namen ‚Bayesian‘ unter britischer Flagge in der Nähe von Porticello untergegangen“, teilte die Küstenwache mit. 

Porticello liegt rund 15 Kilometer östlich von Palermo. In der Nacht waren starker Wind und sintflutartige Regenfälle über das Gebiet hinweggezogen. Medienberichten zufolge wurde das Gebiet von einer Wasserhose getroffen, einem Wirbel aus Wasser und Wind über dem Meer. 

An Bord der Jacht waren zwölf Passagiere und zehn Besatzungsmitglieder, italienischen Medien zufolge waren die meisten von ihnen britische Staatsangehörige. 15 Menschen konnten gerettet werden.

Zunächst wurden sieben Vermisste gemeldet – ein Crewmitglied und sechs Passagiere mit britischer, US- und kanadischer Nationalität. Eine Leiche wurde schließlich im Inneren der gesunkenen Jacht gefunden und geborgen. 

Aus dem Umfeld der Rettungskräfte verlautete, unter den Vermissten sei der britische Technologie-Unternehmer Mike Lynch. Seine Ehefrau Angela Bacares konnte demnach gerettet werden.

Acht der Geretteten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Unter ihnen war Charlotte, eine 35-jährige Britin, die sich zusammen mit ihrem Ehemann, ihrer kleinen Tochter und Kollegen einer Londoner Firma an Bord der „Bayesian“ aufgehalten hatte. Bei dem Unglück habe sie ihre einjährige Tochter „für zwei Sekunden“ im Wasser verloren, bevor sie sie packen konnte, schilderte sie der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. „Ich habe sie inmitten der tosenden Wellen fest in meine Arme genommen. Viele haben geschrien. Zum Glück war das Rettungsboot aufgeblasen und wir sind zu elft an Bord geklettert“, berichtete sie.

Bei ruhiger See und Sonnenschein suchten am Montag Taucher, Schiffe der Küstenwache und ein Hubschrauber nach den Vermissten. Das gesunkene Schiff lag in 50 Metern Tiefe am Meeresgrund. 

Medienberichten zufolge hatte die Luxusjacht rund 700 Meter vor dem Hafen von Porticello geankert. Dort geriet sie in eine Wasserhose – ein Wetterphänomen, das seit einigen Jahren verstärkt in Europa beobachtet wird.

„Wir waren als Erste vor Ort, um zu helfen, aber wir haben im Meer niemanden gefunden, nur Kissen und Reste vom Boot, wir haben sofort den Hafen informiert“, erzählte der Fischer Fabio Cefalù der Nachrichtenagentur AFP. 

„Das Schiff war komplett beleuchtet. Um 04.30 Uhr morgens war es nicht mehr da“, zitierte Ansa einen anderen Augenzeugen. „Ein schönes Schiff, auf dem gefeiert wurde. Ein normaler Ferientag auf dem Meer ist zur Tragödie geworden“, fügte er hinzu. 

Die „Bayesian“ wurde laut der Nachrichtenwebsite „TGCom24“ 2008 in der Toskana gebaut und 2020 überholt. Sie verfügte über einen 75 Meter hohen Mast aus Aluminium und eine Segelfläche von knapp 3000 Quadratmetern. In Online-Netzwerken veröffentlichte Fotos zeigten eine Jacht mit dunkelblauem Rumpf und hellem Holzdeck.