Etwa 85 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause von Angehörigen gepflegt. Das erfordert Kraft und braucht Unterstützung.

Etwa 85 Prozent der Pflegebedürftigen werden in Deutschland zu Hause von Angehörigen gepflegt. Das erfordert Kraft und braucht Unterstützung.

Angesichts des hohen Anteils pflegebedürftiger Menschen, die zu Hause versorgt werden, hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Bedeutung von Hilfen für die pflegenden Angehörigen betont. Ein höheres Pflegegeld und die zum 1. Juli 2025 geplante Zusammenlegung der Verhinderungs- und der Kurzzeitpflege zu einem gemeinsamen Jahresbetrag seien wichtige gesetzliche Verbesserungen, um pflegende Angehörige zu unterstützen oder entlasten, sagte die SPD-Politikerin bei einer Veranstaltung des Vereins Zukunftsfeste Pflege in Rostock. 

Der Pflegesektor sei einer der Beschäftigungsbereiche, der in den vergangenen Jahren besonders stark gewachsen sei. Aufgrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung bestehe aber weiterhin ein wachsender Bedarf an Pflegekräften. Nach einem im vorigen Monat vorgestellten Report der Krankenkasse DAK arbeiteten im vergangenen Jahr mehr als 25.000 Menschen in der Pflege im Nordosten. Rund 5.400 von ihnen erreichen aber in den kommenden zehn Jahren das Renteneintrittsalter, also mehr als 20 Prozent. 

Der Verein Zukunftsfeste Pflege organisierte seit Februar in MV zum Thema Zukunft der Pflege rund 20 Bürgerdialogforen, deren Abschlussveranstaltung in Rostock stattfand. Drese bezeichnete den Verein, dem vor allem private, ambulante Pflegedienste angehören, als „Bereicherung und Treibstoff für die Pflege“ in MV. „Sie mischen sich engagiert ein, sprechen klare Worte und stehen mit Herz und Verstand für Hilfesuchende zur Verfügung“, betonte die Ministerin.