Millionen Vögel sterben jedes Jahr, weil sie gegen Fensterscheiben krachen. Dabei gibt es einfache und kreative Möglichkeiten, viele Vogelleben zu retten. 

Millionen Vögel sterben jedes Jahr, weil sie gegen Fensterscheiben krachen. Dabei gibt es einfache und kreative Möglichkeiten, viele Vogelleben zu retten. 

Laut dem Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, sterben jedes Jahr etwa 100 Millionen Vögel, weil sie gegen eine Fensterscheibe geflogen sind. Wer keine Gardinen am Fenster und die Jalousie oder Rollos gern nach oben zieht, kennt möglicherweise das dumpfe Geräusch des Aufpralls einer Taube oder eines heimischen Singvogels. Zurück bleibt häufig ein unschöner Abdruck an der Scheibe. In diesem Fall das kleinere Übel. Denn nicht selten stürzen die gefiederten Bruchpiloten ab und verenden auf dem Boden. Einige bleiben verletzt liegen. 

Doch warum fliegen so viele Vögel gegen Glasscheiben? Mit welchen kleinen Maßnahmen kann man sie vor der tödlichen Kollision schützen? Und wohin mit einem verletzten Vogel? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Artikel. 

Vogel Klebefolien

Warum fliegen Vögel gegen Glasscheiben?

Obwohl der Sehsinn von Vögeln außergewöhnlich gut ausgeprägt ist, fliegen jedes Millionen von ihnen in die Fensterfalle und viele davon in den Tod. Sie nehmen das Glas schlichtweg nicht wahr. Zudem lassen sie sich von Reflexionen, etwa von Bäumen oder Sträuchern täuschen, die in der Nähe stehen und sich in den Scheiben spiegeln. Auch der reflektierende Himmel irritiert die Vögel. Selbst nachts sterben Vögel an Glasfassaden, wenn die Fenster von innen beleuchtet sind.

Fensterfolie Otto

Vogelschlag: 3 einfache Tipps für zu Hause

Wer den Vögeln helfen und sich zusätzliches Fenster putzen ersparen möchte, sollte gardinenfreie Scheiben für Meise, Buchfink und Co. sichtbar machen. Eine einfache und preiswerte Idee sind Fensteraufkleber. Die gibt es mittlerweile in diversen Farben und Formen. Doch es ist unerheblich, ob Sie schillernde Kolibris, kleine Kreise oder andere Motive an die Scheibe kleben. Viel wichtiger ist, in welchen Abständen die Sticker angebracht werden. Wie die Wiener Umweltanwaltschaft (WUA) in Studien herausgefunden hat, gilt hierbei die sogenannte Handflächen-Regel. Die besagt, dass die Aufkleber im Abstand von maximal einer Handbreit fixiert werden sollten, damit die Vögel nicht doch eine vermeintliche Lücke erspähen. Heißt: Um Vögel zuverlässig zu warnen, ist es erforderlich, die gesamte Fensterfläche zu markieren. Die häufig benutzten Silhouetten von Greifvögeln ist demnach nicht hilfreich.

Anti-Kollisionsaufkleber

Sie finden kein Motiv, das Ihnen gefällt? Wie wäre es mit den beliebten Window Colors, auch als Fenstermalfarben bekannt? Die sind vor allem bei Kindern beliebt und sind häufig an den Fenstern und Glastüren von Kitas und Schulen zu bestaunen. Hier können sich Groß und Klein kreativ austoben und je nach Saison die Fenster mit lustigen, tierischen oder anderen kleinen Motive verschönern. Noch etwas simpler, aber nicht weniger hilfreich ist bunte, abwaschbare Fensterkreide. Achten Sie bei aller Freude aber immer darauf, dass die Kinder nicht allein am Fenster oder gar auf der Fensterbank stehen.  

Lenski Kreidestifte

Nun ist es nicht jedermanns Geschmack, Tag für Tag süße Dinobabys oder ein Meer von Schmetterlingen am Wohnzimmerfenster zu betrachten. Dann sind Scheiben- oder Flächenvorhänge eine dekorative Option, die dabei helfen kann, regelmäßigen Vogelschlag zu verhindern. Quergestreifte Muster eignen sich dabei besonders gut. Die Vorhänge werden in der Regel auf eine Gardinenstange geschoben, die in den Fensterrahmen geklemmt, geklebt oder geschraubt wird. Bei diesem Scheibenvorhang von Decocompany werden drei schmale Flächen miteinander kombiniert.

Scheibengardine

Tipp: Egal für welche Option Sie sich entscheiden. Laut WUA erkennen Vögel die Farben Schwarz, Weiß, Orange und Rot am besten. 

Verletzten Vögeln helfen: So geht es richtig

Fensteraufkleber und Flächenvorhänge allein werden nicht verhindern, dass weiterhin Vögel gegen Fensterscheiben fliegen, sich Flügel brechen oder gar sterben. Doch was ist zu tun, wenn man ein verletztes Tier auf dem Gehweg vor dem Haus entdeckt? 

Google Maps Pflegestationen

Die beste Überlebenschance haben verletzte Vögel, wenn sie zeitnah nach dem Fund in einer Auffangstation für Wildvögel abgegeben werden. Aktuell gibt es deutschlandweit etwa 70 Einrichtungen, die sich um verletzte Tiere kümmern. Wer einen verletzten Vogel findet, sollte ihn zunächst in einem größengerechten Karton (z.B. einen Schuhkarton) unterbringen. Wichtig: Spritzen Sie dem Vogel auf keinen Fall Wasser in den Schnabel. Daran könnte das Tier ersticken. Eine anschauliche Hilfestellung, was bei einem Vogelfund zu tun, gibt diese Grafik.

Kontaktieren Sie schnellstmöglich eine Auffang- oder Pflegestation. Eine nach Postleitzahlen sortierte Übersicht mit Kontaktdaten finden Sie hier.

Quellen:  nabu.de (1), nabu.de (2), wildvogelhilfe.org

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