Schwere Zeiten beim Autozulieferer ZF. Doch noch bleibt unklar, wie viele Stellen beim Getriebewerk am Standort Brandenburg wegfallen sollen. Die Gewerkschaft will ein rasches Ende der Ungewissheit.

Schwere Zeiten beim Autozulieferer ZF. Doch noch bleibt unklar, wie viele Stellen beim Getriebewerk am Standort Brandenburg wegfallen sollen. Die Gewerkschaft will ein rasches Ende der Ungewissheit.

Auf das Werk des Autozulieferers ZF in Brandenburg an der Havel kommt ein Stellenbau zu – die Gewerkschaft will nun rasch Klarheit über die Pläne des Unternehmens für den Standort. Dort laufen bei ZF als wichtigen Industrie-Arbeitgeber in Brandenburg Getriebe etwa für Porsche vom Band. 

In Deutschland will das Unternehmen mit Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee in den kommenden Jahren bis zu 14.000 Stellen streichen. Auch andere große Autozulieferer stecken in der Krise.

IG Metall hofft auf Informationen für den Standort kommende Woche

Das Ausmaß eines drohenden Stellenabbaus in Brandenburg und der Zeitraum seien noch unklar, sagte die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, Stefanie Jahn, der Deutschen Presse-Agentur. „Ich gehe mal davon aus, dass es mehr als zehn Prozent sind.“ Sie hoffe, dass der Arbeitgeber die Belegschaft kommende Woche informiere. Am Standort von ZF in Brandenburg an der Havel arbeiten nach bisherigen Unternehmensangaben mehr als 1400 Beschäftige.

Unternehmen nennt bislang keine Größenordnung 

„Extern können wir die Stellenreduzierungen kommunizieren, sobald in einem ersten Schritt intern unsere Mitarbeiter darüber informiert wurden“, teilte eine Sprecherin von ZF mit. Der mit Abstand größte Teil der wegfallenden Stellen komme aus der Produktion, weil es weniger Aufträge zu bearbeiten gebe und ZF die Wettbewerbsfähigkeit der Produktion verbessern wolle. „Wie genau sich diese Zahlen am Standort Brandenburg aufteilen, werden wir mit der Arbeitnehmervertretung besprechen.“ 

ZF stehe wie die gesamte Fahrzeugindustrie unter einem hohen Wettbewerbsdruck, hieß es. Genannt werden als Gründe für die Einschnitte die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, eine schwache Marktlage, ein schleppender Hochlauf der E-Mobilität und Konkurrenz aus China.

IG Metall: Arbeiten auch an Alternativkonzepten

Die IG Metall arbeitet nach eigenen Angaben am Brandenburger Standort bereits seit einiger Zeit mit der Belegschaft an Konzepten auch für alternative Produkte. „Es passiert eine ganze Menge“, sagte Jahn. Ziel bleibe es, den Standort zu erhalten und zukunftsfest zu machen. Autozulieferer müssen sich auf eine Neurichtung hin zur E-Mobilität und alternative Antriebe einstellen.