In Spanien hat eine Frau nach einem Hamsterbiss medizinische Hilfe gesucht. Doch die kam zu spät. Die 38-Jährige erlitt einen allergischen Schock und starb. Ist der Hamster Schuld?
Kratzer und Bisse von Haustieren sind selten gefährlich und meist schnell wieder vergessen. Allerdings nicht immer. Das zeigt ein Fall in Spanien. Dort ist eine zweifache Mutter von ihrem Hamster gebissen worden und an den Folgen eines allergischen Schocks gestorben. Ob das Tier die allergische Reaktion ausgelöst hat, ist noch unklar.
Wie unter anderem die spanische Lokalzeitung „Mediterraneo“ berichtet, fühlte sich die Kolumbianerin aus der ost-spanischen Stadt Villarreal nach dem Biss des Nagers unwohl und machte sich auf den Weg in ein Gesundheitszentrum, um sich untersuchen zu lassen. Ihre beiden sieben- und elfjährigen Kinder nahm sie mit. Kurz nachdem sie die Einrichtung erreicht hatte, erlitt die 38-Jährige einen Herz-Kreislauf-Zusammenbruch und stürzte auf den Boden. Reanimationsversuche blieben erfolglos, die Frau starb.PAID STERN 2020_04 Ein Dino als Haustier 14.15
Die Polizei sperrte den Unglücksort daraufhin ab, hieß es weiter. Die Ermittlungen zu dem Vorfall laufen. Die Kinder, die den tragischen Vorfall miterlebt hatten, seien psychologisch betreut worden.
Allergische Reaktion auf Hamsterbisse sehr selten
Eine Autopsie soll klären, ob der Hamsterbiss den Tod der Frau wirklich ausgelöst hat. Bisher vermuten Experten, dass sie einen anaphylaktischen Schock erlitten hat. Dabei handelt es sich um eine allergische Reaktion, in dessen Folge es zu Herz- und Atemstillständen kommen kann. Insektenstiche, bestimmte Allergene in Nahrungsmitteln oder auch Medikamente gelten als Auslöser. Ein anaphylaktischer Schock tritt meist innerhalb von Sekunden bis Minuten, in seltenen Fällen auch wenige Stunden später auf. Besonders anfällig sind Menschen mit Grunderkrankungen.
Dass auch Bisse von Haustieren solche heftigen allergischen Reaktionen auslösen können, gilt als unwahrscheinlich. In seltenen Fällen können Hamsterbisse Tollwut oder bakterielle Infektionen übertragen. Tierhaltenden wird empfohlen, Bisswunden zu reinigen, um das Risiko zu senken.
Britische Medien berichten allerdings von einem vergleichbaren Fall wie in Spanien. 2007 musste ein Mann in der englischen Grafschaft Worcestershire ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil er nach einem Hamsterbiss einen anaphylaktischen Schock erlitten hatte. Ein Rettungssanitäter beschrieb den Vorfall als „höchst ungewöhnlich“. Weitere Fälle sind jedoch nicht bekannt.
Quellen: Mediterraneo,La Vanguardia, GB News,AOK