Pendler und Schulkinder müssen sich wegen eines Warnstreiks erneut auf Behinderungen im Busverkehr einstellen. Diesmal soll es unter anderem die Regionen Pinneberg, Segeberg und Lübeck treffen.

Pendler und Schulkinder müssen sich wegen eines Warnstreiks erneut auf Behinderungen im Busverkehr einstellen. Diesmal soll es unter anderem die Regionen Pinneberg, Segeberg und Lübeck treffen.

Pendlerinnen und Pendler in den Regionen Pinneberg, Steinburg, Segeberg, Storman, Herzogtum-Lauenburg, Lübeck und Ostholstein müssen sich am Dienstag auf Einschränkungen und Ausfälle im Busverkehr einstellen. Grund dafür ist ein Warnstreik der Beschäftigten des Omnibusverbandes Nord (OVN), wie der Landesbezirk Nord der Gewerkschaft Verdi am Montagabend ankündigte. Der Warnstreik startet demnach mit Dienstbeginn und endet mit dem individuellen Dienstende. Es sei davon auszugehen, „dass die überwiegende Anzahl der Linienverkehre nicht verlässlich fährt“. 

Zweiter Warnstreik in zwei Tagen

Bereits am Montag war der Busverkehr in den Regionen Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Nordfriesland von einem Warnstreik betroffen. „Wir wissen um die Probleme, die Streiks für die Fahrgäste machen und dass die Situation alles andere als einfach ist“, sagte Verdi-Nord-Sprecher Frank Schischefsky. Die Verantwortung liege allerdings allein beim Omnibusverband. 

„Die Streiks sind nur ein Vorgeschmack auf das, was den Fahrgästen droht, wenn die tarifpolitische Geisterbahnfahrt der Arbeitgeber nicht schnell beendet wird“, warnte Schischefsky. Wer versuche, eine Kompensation der Beschäftigten für angeblich fehlende Mittel zu bekommen, werde die Fahrerinnen und Fahrer verlieren und keinen Nachwuchs mehr finden. 

Omnibusverband hat Tarifabschluss widerrufen

Hintergrund ist der geplatzte Tarifvertrag mit dem OVN, der berufsständischen Organisation der privaten Omnibusunternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Ende September hatte der Verband den Tarifabschluss für die Beschäftigten privater Busunternehmen widerrufen. 

Laut dem Abschluss sollten die Beschäftigten künftig monatlich mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie erhalten. Der Tarifvertrag sollte bis Juni 2026 gelten. Der OVN erklärte, dass die mit der Tarifeinigung verbundenen Kostensteigerungen für das Personal schon 2025 nicht mehr gegenfinanziert seien. Dies läge daran, dass die Landesregierung eine sogenannte Streichliste verkündet habe, in denen auch der ÖPNV enthalten ist. Im Ergebnis werde das Land die Mittel an die kommunalen Aufgabenträger auf dem Stand von 2024 einfrieren. Zum OVN gehören rund 80 private Omnibusunternehmen mit etwa 1.700 Bussen.