Die Häfen und Flughäfen auf Korsika stehen wegen eines Streiks still. Urlauber kommen nicht von der Insel runter. Nach fast 24 Stunden finden die Konfliktparteien eine Lösung.

Die Häfen und Flughäfen auf Korsika stehen wegen eines Streiks still. Urlauber kommen nicht von der Insel runter. Nach fast 24 Stunden finden die Konfliktparteien eine Lösung.

Besucher und Touristen der französischen Insel Korsika brauchen derzeit Nerven wie Drahtseile. Am Donnerstagabend begann in den Häfen und Flughäfen der Mittelmeerinsel ein spontaner Streik, nichts ging mehr. Die Insel war praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, wie mehrere Medien berichten, darunter der Schweizer Rundfunk SRF und der französische Sender Franceinfo.

Zu dem Spontan-Streik hatten Gewerkschaften aufgerufen. Hintergrund ist ein Streit um die künftige Verwaltung der Häfen und Flughäfen. Die Angestellten der korsischen Industrie- und Handelskammer wollen verhindern, dass der öffentliche Verkehr auf der Insel privatisiert wird, wie die Schweizer Zeitung „20 Minuten“ berichtet.STERN PAID Der Streik-Vergleich 20.25

Streik auf Korsika: Konfliktparteien finden Lösung

Wegen der Proteste mussten zahlreiche Flüge gestrichen werden. Betroffen waren die vier großen Flughäfen Ajaccio, Bastia, Calvi und Figari. Sechs Häfen wurden bestreikt. In der Folge saßen Urlauber fest, darunter auch viele Schweizer, die ihre Herbstferien auf Korsika verbrachten. Sie mussten sich laut SRF Unterkünfte suchen. Nach Informationen der österreichischen Zeitung „Heute“ wurde den Touristen im Hafen von Bastia eine Turnhalle als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt.

Der Streik trifft auch die Insel selbst hart. Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem halten die Häfen den Handel am Laufen.

Weitere Gründe für den Streik sind laut dem Portal nachrichten.fr eine finanzielle Forderung an den französischen Staat in Höhe von 50 Millionen Euro, um steigende Kosten aufzufangen, sowie die lang anhaltenden politischen Spannungen um mehr Autonomie und Selbstbestimmung.

Am Freitagnachmittag meldete Franceinfo dann das Ende des Streiks – und eine Einigung im Streit um die Verwaltung der Häfen und Flughäfen.

„Präsident Simeoni hat sich mit der Ministerin geeinigt, wir heben alle Blockaden auf“, erklärte Laurent Filippi von der korsischen Gewerkschaft STC nach einem Treffen der Präfekten von Korsika und Haute-Corse mit der Gewerkschaft STC-CGT-CFECGC. Die beiden Präfekturen bestätigten der Nachrichtenagentur AFP die Absage des Streiks.  

„Die Infrastrukturen der Häfen und Flughäfen der Insel werden unter der öffentlichen Kontrolle der korsischen Institutionen bleiben“, erklärte Simeoni, Präsident des Exekutivrats von Korsika, auf X.

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„Ein großer sozialer, wirtschaftlicher und politischer Sieg für das korsische Volk!“