18 Euro müssen SUV-Fahrer für eine Stunde Parken in Paris jetzt zahlen. Ein revolutionärer Schritt. Noch zögern andere Metropolen. Aber: An der Kostenschraube drehen alle.

18 Euro müssen SUV-Fahrer für eine Stunde Parken in Paris jetzt zahlen. Ein revolutionärer Schritt. Noch zögern andere Metropolen. Aber: An der Kostenschraube drehen alle.

Der Trend ist klar: Die Städte in Europa wollen den Autoverkehr drastisch reduzieren, um die Luft- und Lebensqualität zu verbessern.  Ein wichtiges Steuerungsinstrument dafür ist der Preis für das Parken. Je höher die Parkgebühren in attraktiven City-Lagen, desto größer der Anreiz, das Auto stehen zu lassen und statt dessen Busse, Bahnen, E-Roller oder Fahrräder zu nutzen. 

Gerade erst haben die Pariser in einem Referendum entschieden, die Parkgebühren für SUVs im Stadtzentrum drastisch zu erhöhen. Seit dem 1. Oktober müssen deren Fahrer statt bislang sechs Euro pro Stunde nun 18 Euro zahlen; in Außenbezirken statt bisher vier Euro nun zwölf Euro. Die Regelung gilt nur für Besucher und Touristen. Bei Verstoß drohen Bußgelder von 150-225 Euro.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, ist offen für die Idee. „Der Platz in den Städten ist viel zu wertvoll, um nur als Parkplatz oder für Fahrspuren herzuhalten. Es wäre naheliegend, für große Fahrzeuge auch höhere Parkgebühren zu erheben“,  so Dedy. 

Autos werden immer größer

Seit Anfang der 2000er Jahre sind Autos in Deutschland im Schnitt etwa 30 Prozent größer geworden, sagt Wolfgang Aichinger, Projektleiter Städtische Mobilität beim Thingtank Agora Verkehrswende. „Das heisst, dass auch 30 Prozent weniger Parkfläche zur Verfügung steht“, sagt Aichinger.  

Paris bleibt in Europa mit seiner drastischen Preiserhöhung für SUVs die Ausnahme. Doch das knappe Gut „öffentlicher Raum“ dürfte sich in allen europäischen Metropolen weiter verteuern.