In der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie meldet sich Ifo-Chef Clemens Fuest zu Wort. Den Gewerkschaften wird seine Position kaum gefallen.

In der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie meldet sich Ifo-Chef Clemens Fuest zu Wort. Den Gewerkschaften wird seine Position kaum gefallen.

Der Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, warnt in der laufenden Tarifrunde der Metall– und Elektroindustrie vor hohen Abschlüssen. „Aktuell schwächelt die deutsche Wirtschaft. Auch die Metallindustrie ist da keine Ausnahme“, sagte er. „Hohe Lohnzuwächse, die deutlich über einen Inflationsausgleich hinausgehen, gibt die aktuelle Wirtschaftsentwicklung nicht her.“ 

Die von der IG Metall geforderten 7 Prozent würden angesichts der aktuellen Inflationsrate eine Reallohnsteigerung von 5 Prozent bedeuten, sagte Fuest. „Ein solches Ansinnen wäre verständlich, würde die Metallindustrie anders als der Rest der Wirtschaft boomen. Das ist aber nicht der Fall.“ Ein hoher Abschluss könnte der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands schaden. Dies müsse verhindert werden. 

Oft argumentierten Befürworter hoher Tarifabschlüsse damit, dass diese einen Nachfrageimpuls brächten, sagte Fuest. „Allerdings erhöhten steigende Löhne die Nachfrage nur dann, wenn die Beschäftigten das zusätzliche Geld auch ausgeben. Das ist im Moment nicht zu beobachten, da in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Menschen das Plus eher auf die hohe Kante legen.“