Brandenburg ist ein wichtiges Gebiet für den herbstlichen Vogelzug. Neben Kranichen und Gänsen können bei zahlreichen Exkursionen auch andere Arten beobachtet werden.

Brandenburg ist ein wichtiges Gebiet für den herbstlichen Vogelzug. Neben Kranichen und Gänsen können bei zahlreichen Exkursionen auch andere Arten beobachtet werden.

Zum Höhepunkt des Vogelzuges über Deutschland lädt der Naturschutzbund (Nabu) wieder unter dem Motto „Birdwatch“ zu Exkursionen und Vogelbeobachtungen ein. Rund um das erste Oktoberwochenende zeigen auch in Brandenburg Experten interessierten Gästen, welche Vögel zu beobachten sind und erklären Besonderheiten. Es gibt an diesen Tagen noch mehr zu entdecken als Kraniche, Gänse und Enten. 

„In der Nuthe-Nieplitz-Niederung sind momentan noch Rotfußfalken zu beobachten, bevor sie in ihre Winterheimat nach Südafrika ziehen“, sagt etwa der Potsdamer Nabu-Ornithologe Manfred Pohl. „Allmählich kann man sich auch auf nordische Buch- und Bergfinken einstellen“, so Pohl. 

Wenn plötzlich schwarze, aus Vögeln bestehende Wolken am Himmel zu sehen sind, können das Stare sein, deren Flug ein beeindruckendes Schauspiel bietet. Allerdings sei der Star nicht mehr grundsätzlich ein Zugvogel. „Viele Stare verbleiben auch in Mitteleuropa gar nicht mehr bis nach Nordafrika“, erklärt Pohl mit Verweis auf mildere Winter in hiesigen Breitengraden. 

Auch Seeadler kann man möglicherweise beobachten

Der „Birdwatch“ ist eine gemeinsame Aktion der Partner im Netzwerk BirdLife International und findet am Wochenende 5./6. Oktober 2024 bereits zum 31. Mal statt. In Brandenburg finden die meisten Exkursionen in Linum statt, wo der abendliche Kranicheinflug zu beobachten ist.

Auch im Naturpark Niederlausitzer Landrücken können Besucher Kraniche und Gänse beobachten. „Mit etwas Glück lassen sich auch Seeadler und eher unscheinbare Zugvögel beobachten“, heißt es in der Einladung zu einer Exkursion am 4. Oktober. 

In Angermünde lädt das Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle in Angermünde am 6. Oktober zu einem Familientag ein. „Wir begeben uns auf Vogelbeobachtungstour auf die Suche nach Rohrsängern, Beutelmeisen und Seeadlern“, heißt es. 

Im Nationalpark Unteres Odertal dreht sich in den kommenden Tagen alles um trompetende Großvögel: Vom 27. September bis zum 6. Oktober gibt es viel Programm bei der Kranichwoche: von Kanutouren zu den Schlafplätzen der Kraniche über Radtouren zu den Futterplätzen bis hin zu Vorträgen.

Viele Gastvögel 

Laut Nabu machen Gastvögel aus fremden Regionen in Berlin und Brandenburg einen erheblichen Teil der Vogelwelt aus: Von 352 bisher nachgewiesenen Arten sind lediglich 184 regelmäßige Brutvögel, 81 sind Durchzügler und Wintergäste und 87 hat es nur ausnahmsweise in unseren Raum verschlagen. Nicht alle Vögel fliegen in großen Gruppen: Grasmücken, Laubsänger und Rohrsänger beispielsweise ziehen demnach nachts und einzeln. 

Alljährlich verlassen etwa 50 Milliarden Zugvögel ihre Brutgebiete, 500 Millionen Vögel ziehen jedes Jahr durch Deutschland. 

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