Im Kampf gegen die schlimmen Waldbrände im Nordosten Athens hat die Feuerwehr erste Fortschritte vermeldet. "Es läuft besser an der Front", sagte der Chef des griechischen Feuerwehrverbandes, Costas Tsigkas, am Dienstag dem Sender ERT. Mehrere europäische Staaten schickten Verstärkung für die rund 700 griechischen Feuerwehrleute, die seit drei Tagen gegen die Flammen kämpfen. In einer ausgebrannten Fabrik wurde eine Frauenleiche gefunden. 

Im Kampf gegen die schlimmen Waldbrände im Nordosten Athens hat die Feuerwehr erste Fortschritte vermeldet. „Es läuft besser an der Front“, sagte der Chef des griechischen Feuerwehrverbandes, Costas Tsigkas, am Dienstag dem Sender ERT. Mehrere europäische Staaten schickten Verstärkung für die rund 700 griechischen Feuerwehrleute, die seit drei Tagen gegen die Flammen kämpfen. In einer ausgebrannten Fabrik wurde eine Frauenleiche gefunden. 

Starke Winde hatten das bisher schlimmste Feuer der diesjährigen Waldbrandsaison angefacht. Immer noch gebe es Brandherde, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es gebe aber keine „besonders besorgniserregenden“ Stellen mehr. 

Das Feuer war am Sonntag in Varnavas, rund 35 Kilometer nördlich von Athen ausgebrochen und breitete sich auf die nordöstlichen Vororte Nea Penteli, Palaia Penteli, Patima Halandriou und Virisilla aus. Nach Angaben des Nationalen Observatoriums verbrannte bisher eine Fläche von 10.000 Hektar. Zahlreiche Gebäude und Autos wurden zerstört.

Am Dienstagmorgen wurde die Leiche einer etwa 60 Jahre alten Frau in einer abgebrannten Fabrik in Chalandri gefunden. Laut Behörden handelte es sich um eine moldauische Staatsbürgerin. Sie war möglicherweise das erste Todesopfer im Zusammenhang mit dem Feuer. Mindestens 66 Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Ausbruch der Brände am Sonntag wegen Verletzungen behandelt, darunter auch fünf Feuerwehrleute.

Insgesamt waren rund 700 Feuerwehrleute mit 200 Löschfahrzeuge und zwölf Flugzeugen im Einsatz. Zudem wurden knapp 300 zusätzliche Feuerwehrleute sowie Hubschrauber, Löschfahrzeuge und Tanklaster aus Frankreich, Italien, Tschechien, Rumänien, Serbien und der Türkei erwartet. Athen hatte zuvor um Unterstützung und vor allem um die Aktivierung des 2001 geschaffenen EU-Mechanismus gebeten. 

Ob auch Deutschland Hilfe in die Region schickt, war zunächst noch unklar. Griechenland hatte unter anderem spezielle Löschflugzeuge, Hubschrauber und mehrere Einheiten zur Brandbekämpfung am Boden angefragt, wie das Bundesinnenministerium AFP mitteilte. Nordrhein-Westfalen habe daraufhin angeboten, eine seiner Löscheinheiten zu entsenden. Den Angaben zufolge stand eine Rückmeldung der griechischen Behörden noch aus. 

Tausende Menschen mussten in der Hauptstadtregion ihre Häuser verlassen. Menschen wurden in Sporthallen und Tiere in einem ehemaligen Olympiastation untergebracht. Über weiten Teilen der Hauptstadt lag den zweiten Tag in Folge beißender Rauch. Wissenschaftler warnten vor einem alarmierenden Anstieg gefährlicher Partikel in der Luft.

Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte am Sonntag seinen Urlaub abgebrochen und war nach Athen zurückgekehrt, wo er für Dienstag eine Krisensitzung einberief. Bislang äußerte er sich nicht öffentlich zu den Bränden. Nachdem die Waldbrandsaison bereits im vergangenen Jahr verheerend war, kam in der Presse erneut Kritik am Management der Regierung auf.

Angesichts der Situation in Griechenland rief der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhamon Ghebreyesus, Staats- und Regierungschefs in der ganzen Welt dazu auf, Zusagen zur Bekämpfung des Klimawandels umzusetzen. „Die Brände in Griechenland bedrohen das Leben und die Gesundheit der Menschen und sind äußerst besorgniserregend“, schrieb Tedros im Onlinedienst X.

Nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter waren in Griechenland auch der Juni und der Juli so heiß wie noch nie seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960. Die Waldbrandgefahr ist daher extrem hoch, täglich brechen mehrere Feuer aus.