Vor drei Monaten hat ein Hochwasser im Saarland große Schäden angerichtet. Jetzt wird die Schadenssumme konkreter.
Drei Monate nach dem schweren Hochwasser im Saarland haben die Kommunen dem Land bisher Schäden in Höhe von rund 43 Millionen Euro gemeldet. Die Zahlen beruhten auf Schätzungen und seien nicht final, teilte das Innenministerium in Saarbrücken mit. Kosten fielen unter anderem zur Reparatur von beschädigten Gebäuden, Straßen, technischen Anlagen sowie zur Beseitigung von Erdrutschen und Geröll an. Auch neues Einsatzmaterial und Ausrüstung für Feuerwehren steht demnach auf der Liste.
„Die Schadenregulierung des Pfingsthochwassers wird das Saarland noch sehr lange beschäftigen“, teilte der Sprecher des Ministeriums auf dpa-Anfrage mit. „Das hängt damit zusammen, dass längst nicht alle Schäden zu Ende bewertet sind.“
Als Beispiel nannte er das Hallenbad in Lebach. Dort sei die Technik im Keller überflutet worden. Mann könne da nicht einfach defekte Geräte gegen neue austauschen. Es seien weitere Arbeiten notwendig, um die Technik gegen weitere Hochwasser zu schützen. Das bedeute weitere Kosten, die derzeit nicht zu beziffern seien.
5000 Hochwasser-Einsätze ab 17. Mai
Am Pfingstwochenende kämpften Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Heftiger Dauerregen hatte dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Das Saarland war großflächig betroffen: Es gab 5.000 Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen. Eine 67-Jährige starb infolge eines Rettungseinsatzes in Saarbrücken.
Das Land hat laut des Innenministeriums in einem Nachtragshaushalt zum Pfingsthochwasser 33 Millionen Euro zur Schadenregulierung bereitgestellt. Zusätzlich würden nach Abstimmung mit der kommunalen Seite zehn Millionen Euro als Bedarfszuweisung eingesetzt.
Das Land verbessere die Ausstattung und Infrastruktur des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes mit 11,4 Millionen Euro – für Fahrzeuge, transportable Dämme, Sandsäcke und Hochleistungspumpen, teilte das Ministerium mit.
An Soforthilfen für kleinere Schäden waren an betroffene Bürger Anfang Juli bereits mehr als 3,2 Millionen Euro ausgezahlt worden. Das Land zahlte dabei die Hälfte, Gemeindeverbände und Kommune jeweils 25 Prozent.
Gespräche mit dem Bund
Innenminister Reinhold Jost (SPD) dankte dem Bund, dass er die entstandenen Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro für die Unterstützung des Technisches Hilfswerks dem Saarland nicht in Rechnung stelle. Bei Maßnahmen, um negative Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, sei das Saarland auf Hilfe des Bundes angewiesen.
Dabei setze man auf zusätzliche Städtebaufördermittel sowie ergänzende Mittel für Hochwasserschutz und zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Land und Bund seien „in guten Gesprächen“, hieß es.