Wenn es in einer Region zu wenig Schüler gibt, ist die Schule von der Schließung bedroht. Welche Regeln es dafür geben sollte, wird aktuell in Sachsen-Anhalt debattiert.

Wenn es in einer Region zu wenig Schüler gibt, ist die Schule von der Schließung bedroht. Welche Regeln es dafür geben sollte, wird aktuell in Sachsen-Anhalt debattiert.

CDU-Fraktionschef Guido Heuer will bei einer möglichen Schulreform in Sachsen-Anhalt nicht von der Prämisse „kurze Beine, kurze Wege“ abweichen. „Die Fahrzeiten müssen begrenzt bleiben“, sagte Heuer nach einer Klausurtagung seiner Fraktion. Dies sei für den ländlichen Raum wie die Altmark, Mansfeld-Südharz oder den Harz von großer Bedeutung. Das Gesetz werde den Landtag nicht so verlassen, wie es aktuell aussehe, kündigte Heuer an.

Strittig sind vor allem die Mindestschülerzahlen. Ein Entwurf des Bildungsministeriums sieht vor, dass diese für erste Klassen an Grundschulen sowie für Klassen an weiterführenden Schulen auf 25 hochgesetzt werden sollen. Für Grund- und Sekundarschulen außerhalb von Mittel- und Oberzentren soll die Mindestschülerzahl bei 20 liegen. Damit soll das Schulsystem auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen in Sachsen-Anhalt zukunftsfest aufgestellt werden.

Schulverbund kann mehrere Standorte haben

Das Bildungsministerium verweist darauf, dass dazu derzeit noch Interessengruppen angehört werden. Erst nachdem das Kabinett sich ein weiteres Mal damit befasst hat, geht der Entwurf ins Parlament. Zudem werde es Ausnahmeregelungen geben, hieß es.

Eine Schule, deren Bestand nach den Festlegungen der Schulentwicklungsplanung nicht mehr gegeben ist, kann etwa mit einer größeren Schule zusammengehen. Ein solcher Schulverbund besteht aus einem Hauptstandort und bis zu drei Teilstandorten. Wann eine Reform in Kraft treten könnte, ist offen.

Die Opposition im Landtag befürchtet dennoch eine Schwächung des ländlichen Raumes. Viele Schulen wären bei einer solchen Reform von der Schließung bedroht, hieß es zuletzt. Auch Heuer hat noch Gesprächsbedarf. „Das heißt noch lange nicht, dass diese Zahlen in diesem Gesetz so bleiben“, sagte er. Man wolle das noch umfassend diskutieren. „Es wird da einen Vorschlag unserer Bildungsarbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium kurzfristig geben.“