Bei der Landtagswahl am Sonntag in Thüringen zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 14.00 Uhr gaben rund 44,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal ab, wie der Landeswahlleiter in Erfurt mitteilte. Das waren mehr als 2019 (42,2 Prozent), zudem ist angesichts des allgemeinen Trends bei Wahlen in den vergangenen Jahren mit einem höheren Anteil an Briefwählern zu rechnen.

Bei der Landtagswahl am Sonntag in Thüringen zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 14.00 Uhr gaben rund 44,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme im Wahllokal ab, wie der Landeswahlleiter in Erfurt mitteilte. Das waren mehr als 2019 (42,2 Prozent), zudem ist angesichts des allgemeinen Trends bei Wahlen in den vergangenen Jahren mit einem höheren Anteil an Briefwählern zu rechnen.

1,66 Millionen Bürgerinnen und Bürger sind zur Stimmabgabe aufgerufen. In den Umfragen lag die AfD zuletzt deutlich vor der CDU, gefolgt vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der SPD droht ein historisch schlechtes Ergebnis, die Grünen müssen um den Einzug in den Landtag bangen, der FDP wurden darauf kaum Chancen eingeräumt. Die Wahllokale schließen um 18.00 Uhr.

Der Spitzenkandidat der AfD, Björn Höcke, gab gegen Mittag seine Stimme in Bornhagen ab. Der Vertreter des äußerst rechten Rands der Partei verweilte nicht lang im Wahllokal und sprach auch nicht mit Journalisten vor Ort. Trotz des Höhenflugs seiner Partei lief es für ihn zuletzt nicht rund. Aus „gesundheitlichen Gründen“ sagte er in dieser Woche kurzfristig seine Teilnahme an der TV-Diskussionsrunde der Spitzenkandidaten ab.

Weil er in seinem Heimatwahlkreis Eichsfeld zuvor stets dem CDU-Kandidaten unterlegen war, hatte Höcke den Wahlkreis nach Greiz gewechselt. Doch auch dort könnte die CDU die Oberhand behalten. Zum Verhängnis könnte ihm ausgerechnet der Erfolg seiner Parteikollegen werden: Die AfD hat laut Umfragen in so vielen Wahlkreisen Chancen auf das Direktmandat, dass selbst Platz eins auf der Landesliste nicht mehr für den Landtagseinzug reichen würde.

Von der AfD-Wahlparty dürfte es derweil keine Berichterstattung geben. Nach einer Gerichtsentscheidung gegen den Ausschluss mehrerer Medien von der Veranstaltung schloss die Landespartei, die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, die gesamte Presse aus. Ein Parteisprecher verwies auf organisatorische Probleme: Es gebe am Veranstaltungsort nicht genug Platz für alle Medienvertreter, die um Akkreditierung gebeten hätten.

CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt gab in Jena seine Stimme ab. Er wünsche sich, „dass viele Thüringerinnen und Thüringer wählen gehen und von ihrem Recht Gebrauch machen, die Zukunft unseres Landes zu bestimmen“, sagte er anschließend. Er hoffe zudem auf „stabile Mehrheitsverhältnisse“, damit das Land wieder nach vorn geführt werden könne.

Ministerpräsident Ramelow, dessen Minderheitsregierung Umfragen zufolge keine Aussichten auf eine Neuauflage hat, grenzte sich klar von der AfD ab. Er werde kämpfen – „und zwar für all diejenigen, die sich für eine freiheitliche Entscheidung und eine demokratische Entscheidung aufmachen“. Die Stärke der AfD sei dabei aber „kein Thüringer isoliertes Problem“, betonte er nach seiner Stimmabgabe in Erfurt.