Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht oft mit ihm, CDU-Chef Friedrich Merz gar nicht: Lutz van der Horst ist für seine amüsanten Politiker-Interviews bekannt. Einmal sei er zu weit gegangen.
Lutz van der Horst, der als Reporter der ZDF-Satiresendung „heute-show“ oft freche Fragen an Politikerinnen und Politiker stellt, hat nur einmal ein schlechtes Gewissen bekommen. „Eigentlich kann ich ganz gut einschätzen, wie weit man gehen sollte und wo die Grenze ist. Ich glaube, es kam nur ein einziges Mal vor, dass ich im Nachhinein dachte: „Oh Gott. Was hast du denn da gefragt? Das war ja völlig daneben““, sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Diese Frage sei im fertigen Beitrag nicht zu sehen gewesen. „Aber ich werde jetzt auf keinen Fall sagen, was die Frage war und an wen ich sie gestellt habe.“
Interviews mit Politikerinnen und Politikern machten ihm nach wie vor großen Spaß. „Der Reiz besteht halt darin, die üblichen Floskeln aufzubrechen und ihnen eine ungewöhnliche Antwort oder Reaktion zu entlocken. Das ist eine Herausforderung, weil sie rhetorisch perfekt geschult sind.“
Der Fernsehmann aus Köln hat jetzt zusammen mit Komikerin Ilka Bessin („Cindy aus Marzahn“) den Podcast „Uns fragt ja keiner“ gestartet. Dort beantworten die beiden jeden Freitag Fragen, die bereits anderen Prominenten gestellt wurden.
Als Antwortgeber „entspannter“
Für van der Horst sei das eine willkommene Abwechslung: „Wenn ich Fragen beantworte, bin ich deutlich entspannter, weil ich mich nicht vorbereiten kann. Bin ich derjenige, der die Fragen stellt, steckt dahinter meistens einiges an Arbeit, weil ich mich in das Thema einlese, mich über die Person informiere und mir schon im Vorfeld einige Fragen überlege.“