
Josephine Ortleb ist 38 Jahre alt, kommt aus Saarbrücken und gehörte bisher zu den weniger bekannten Abgeordneten der SPD-Fraktion. Das wird sich jetzt ändern.
Die bisherige Parlamentarische Geschäftsführerin Josephine Ortleb soll für die SPD ins Präsidium des neuen Bundestags einziehen. Fraktionschef Lars Klingbeil will zunächst dem Fraktionsvorstand und dann der gesamten Fraktion vorschlagen, die 38-jährige Saarbrückerin als Vizepräsidentin des Parlaments zu nominieren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen erfuhr. Die Fraktion muss am Abend noch zustimmen.
Direktmandat dreimal in Folge gewonnen
Die Fachwirtin für Gastronomie gehört seit 2017 dem Bundestag an und ist seit 2021 eine von fünf Parlamentarischen Geschäftsführerinnen der Fraktion. Sie hat in ihrem Wahlkreis dreimal in Folge das Direktmandat gewonnen, 2021 gegen die frühere Verteidigungsministerin und damalige CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.
Am Dienstag soll sie in der konstituierenden Sitzung des Bundestags zu einer der Stellvertreterinnen und Stellvertreter der wahrscheinlich künftigen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner gewählt werden. Ortleb wird in dieser Funktion Plenarsitzungen des Parlaments leiten und die Geschäfte des Bundestags führen.
Erster Schritt des Generationenwechsels
Dass die Wahl auf sie fiel, kann als ein erster Schritt des Generationenwechsels bei der SPD verstanden werden, den Partei- und Fraktionschef Klingbeil nach der Wahlniederlage angekündigt hat. Die SPD war bei der Bundestagswahl auf ihr schlechtestes Ergebnis bei einer nationalen Wahl seit 138 Jahren gekommen.
Vor ihrer Zeit im Bundestag war Ortleb Landesgeschäftsführerin der Jusos und im Stadtrat von Saarbrücken. Sie ist Mutter eines Sohnes und leidenschaftlicher Fußball-Fan des 1. FC Saarbrücken.