
Einst hielten DDR-Soldaten vom Wiesenfelder Turm aus die innerdeutsche Grenze im Blick. Nun können Besuchergruppen dort wieder mehr über die Zeit des geteilten Deutschlands lernen.
Nach Sanierungsarbeiten ist der zur Gedenkstätte Point Alpha gehörende Wiesenfelder Turm wieder für Führungen geöffnet. Der ehemalige Beobachtungsturm der DDR-Grenzer bei Geisa war Bestandteil der DDR-Grenzsicherungsanlagen. Unter anderem seien an dem denkmalgeschützten Turm Betonelemente begutachtet und die Dachplattform sowie die Fassaden instandgesetzt worden, teilte die Stiftung Point Alpha mit. Etwa 40.000 Euro wurden für die Arbeiten in die Hand genommen.
Verbindung von Naturschutz und Erinnerungskultur
Das Geld dafür kam überwiegend von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT). Der ehemalige, zwölf Meter hohe Spähturm liegt am sogenannten Grünen Band, das entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verläuft. Der Streifen gilt als Rückzugsort auch für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der SNT-Gebietsbetreuer Ralf Hofmann sagte, zur Pflege des Gebietes, das in Thüringen als Nationales Naturmonument ausgewiesen ist, gehöre auch die Erhaltung des Turms. „Er ist ein besonderes Symbol für die Verknüpfung von Erinnerungskultur und Naturschutz“, so Hofmann.
Anmeldungen nötig
Der Wiesenfelder Turm war zu DDR-Zeiten Führungsstelle der Grenzkompanie „Florian Geyer“. Die Soldaten dort überwachten einen 15 Kilometer langen Abschnitt der innerdeutschen Grenze zwischen Geisa und Rasdorf. Für Besichtigungen sind Anmeldungen vorab nötig. Bei Führungen erfahren die Besucher mehr Details über das Grenzregime der DDR und die Zeit des geteilten Deutschlands.