Vor der Bundestagswahl suchen viele Bürger Hilfe beim Wahlomat. Es gibt allerdings auch einige weitere Angebote, die bei der Wahlentscheidung Inspiration liefern können.
Die Entscheidung, welcher Partei sie bei der Bundestagswahl am 23. Februar ihre Stimme geben sollen, fällt vielen Bürgern nicht leicht. Hilfestellung sollen Online-Tools geben, die auf Grundlage von User-Präferenzen zu bestimmten politischen Fragen anzeigen, mit welcher Partei diese am ehesten übereinstimmen.Wann geht der Wahlomat online 12:56
Das bekannteste dieser Portale ist der Wahlomat, den es seit der Bundestagswahl 2002 gibt und der auch in diesem Jahr ab dem 6. Februar zur Verfügung stehen soll. 41 Prozent der Deutschen kündigen in einer Forsa-Umfrage für den stern an, den Wahlomaten zu nutzen. Bei den 18- bis 29-Jährigen wollen fast zwei Drittel darauf zurückgreifen. In der Vergangenheit haben 51 Prozent der Deutschen schon einmal von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
Doch es gibt neben dem Wahlomaten noch einige andere, weniger bekannte Angebote, die Inspiration bei der Wahlentscheidung bieten.
Alternativen zum Wahlomat: Von Agrar-O-Mat bis WahlSwiper
Der Verein VoteSwiper betreibt seit der Bundestagswahl 2017 das Angebot WahlSwiper. Die unkommerzielle App gibt es in den Sprachen Englisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Persisch. Die Benutzeroberfläche ist Online-Dating-Portalen nachempfunden, inhaltliche Graustufen existieren dort nicht: Die User müssen bei verschiedenen Thesen „Ja“ oder „Nein“ wählen. Wann zur anstehenden Bundestagswahl geswipt werden kann, ist noch nicht klar.
Der Wahl-Kompass wurde an der Uni Münster entwickelt und wird seit der Europawahl 2019 angeboten. Nach eigener Aussage soll er eine „wissenschaftliche Alternative zum Wahlomaten“ darstellen. User geben ihre Meinung zu 31 Thesen ab und sehen anschließend auf einer Matrix, welcher Partei sie am nächsten stehen.
„Du hast den Wal“, rufen die Macher von DeinWal ihren Usern zu. Das Angebot verfolgt eine andere Herangehensweise als der Rest: Hier geht es nicht um Pläne der Parteien, sondern um ihr Abstimmungsverhalten in der Vergangenheit. Nutzer können die Abstimmungen der vergangenen Legislaturperiode nachspielen. Der Nachteil: Somit werden nur Parteien erfasst, die bereits im Parlament sitzen. Das Quiz zur Bundestagswahl 2025 soll Ende Januar online gehen.
Der Parteivergleich kommt vom Design her eher altbacken daher. Die Ersteller geben nach eigenen Angaben allen Parteien die Möglichkeit, ihre wichtigsten Themen einzuschicken. Danach werden den anderen Parteien jeweils Fragen dazu geschickt. So soll „größtmögliche Neutralität“ gewährleistet werden. Noch ist unklar, wann der Parteivergleich zur Wahl im Februar online geht.
Künstliche Intelligenz war bei der vergangenen Bundestagswahl noch kein so großes Thema wie heute. Bei der Neuwahl mischt nun auch ein KI-Angebot mit: Ab dem 9. Februar kann man unter Wahlweise Frage an die Programme der Parteien stellen – „eine völlig neue Dimension der Interaktivität“, betonen die Macher vom Thüringer KI-Unternehmen AIUI. Darüber hinaus gibt es einen klassischen Fragebogen.
Angebote für spezielle Themengebieten
Darüber hinaus gibt es verschiedene Wahlhilfen, die sich auf spezielle Themen konzentrieren. Wer an der Urne besonderen Wert auf Klima- und Umweltschutz legt, kann beim WWF-Zukunftswahl-Check die Positionen der Parteien zu diesem Komplex erfahren. Der Agrar-O-Mat wiederum wendet sich vor allem an Landwirte und behandelt Fragen zu Agrarpolitik. Analysiert werden die Positionen von AfD, BSW, CDU/CSU, FDP, Freie Wähler, Grüne, Linke und SPD. Das Angebot soll ab dem 29. Januar verfügbar sein, dahinter steht die Redaktion von „agrarheute“.
Ein anderes Portal hingegen wird zur Neuwahl nicht stattfinden: Aufgrund der Kurzfristigkeit wird der Sozial-O-Mat in diesem Jahr nicht angeboten. Dort hatte die Diakonie über sozialpolitische Themen informiert.
