Liturgische Texte, Zauberrollen und astronomische Berechnungen - das alles findet sich in einer Sammlung äthiopischer Handschriften, die nun einen festen Platz in München haben.

Liturgische Texte, Zauberrollen und astronomische Berechnungen – das alles findet sich in einer Sammlung äthiopischer Handschriften, die nun einen festen Platz in München haben.

Die Bayerische Staatsbibliothek hat 231 historische äthiopische Handschriften erworben. Das älteste Stück sei 1693 entstanden, der Großteil stamme aber aus dem 19. Jahrhundert, teilte die Bibliothek in München mit. Es handelt sich der Mitteilung zufolge um 92 Gebets- und Zauberrollen, liturgische oder theologische Texte, kalendarische und astronomische Berechnungen sowie ein kurzer Brief des äthiopischen Kaisers Johannes IV. von 1885. Die Bibliothek hat bereits eine umfangreiche Sammlung äthiopischer Handschriften.

Die Sammlung mit gut dokumentierter Provenienz stammt nach Angaben der Staatsbibliothek aus dem Besitz des 2014 verstorbenen Historikers Heinz Burmeister. Generaldirektor Klaus Ceynowa sprach von einem Glücksfall. Das Konvolut könne nun für künftige Generationen bewahrt und für die Forschung und die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Viele Schriftdokumente in äthiopischen oder eritreischen Kirchen und Klöstern seien gefährdet und nur sehr schwer zugänglich, sagte Ceynowa.