Um den Campingplatz in den Dünen in Prerow wird seit vielen Monaten mit harten Bandagen gekämpft. Auf einem Teil des Platzes sollen nun Fakten geschaffen werden.
Rund drei Monate nach einem Räumungsurteil des Landgerichtes Rostock wird ein Gerichtsvollzieher die Dünenfläche des als Regenbogencamp bekannten Campingplatzes in Prerow an der Ostsee räumen. Der bisherige Betreiber Regenbogen AG habe entgegen seiner wiederholten Zusage eine freiwillige Räumung des Geländes verweigert, das der landeseigenen Stiftung Naturschutz und Umwelt gehört, wie das Umweltministerium am Montag mitteilte. Deshalb müsse die Räumung durch einen Gerichtsvollzieher erfolgen.
Das Vorgehen führe zu einer weiteren Verzögerung, die allen Beteiligten zusätzliche Probleme bereite. „Dies zeigt auch deutlich, dass der ehemalige Betreiber an einer gütlichen Einigung nicht interessiert ist“, ließ Umweltminister Till Backhaus (SPD) wissen, der zu einem runden Tisch nach Schwerin geladen hatte. Daran nahmen unter anderem Vertreter der Gemeinden Born und Prerow, des Landkreises Vorpommern-Rügen und der zukünftige Pächter des Campingplatzes Camper´s Friend teil.
„Mir war es wichtig, einmal mit allen in den Dialog zu treten, die sich mit der Zukunft des Campingplatzes beschäftigen. Leider hat die Regenbogen AG im Laufe des letzten Jahres mit allen Mitteln versucht, einen Neuanfang zu verhindern. Die Würfel sind gefallen. Nach allen Querelen geht es nun darum, die Herausforderungen anzugehen, die mit dem Teilbetrieb einhergehen“, betonte Backhaus.
Die Regenbogen AG war nicht zu dem runden Tisch eingeladen. „Es irritiert uns, dass Minister Backhaus ausgerechnet den Ausdruck ‚runder Tisch‘ für eine Konferenz verwendet, die eines nicht ist: rund“, hatte Regenbogen-Vorstand Patrick Voßhall vor dem Treffen kritisiert. Die Regenbogen AG sei explizit nicht eingeladen worden. Das Unternehmen mit Sitz in Schönkirchen (Schleswig-Holstein) betreibt eine zweite, dem Land MV gehörende Teilfläche des Platzes, für die aber ebenfalls eine Räumungsklage vorliegt.