Bei einer AfD-Veranstaltung hatte Tech-Milliardär Musk gesagt, Deutschland lege „zu viel Fokus auf vergangene Schuld“. Wer dem zujubele, solle sich schämen, sagt Schweitzer nun am Holocaust-Gedenktag.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat Aussagen des US-Milliardärs Elon Musk scharf kritisiert und zum fortwährenden Gedenken an den Holocaust aufgerufen. Wenn ein „amerikanischer Oligarch“ ausgerechnet kurz vor dem 27. Januar dazu aufrufe, mit dem Gedenken aufzuhören, sei das ein Angriff auf den demokratischen Konsens, sagte der SPD-Politiker in der Neuen Synagoge in Mainz bei einer Gedenkveranstaltung des Landtags zum Holocaust-Gedenktag.
Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit.
Musk, der ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump ist, hatte in einer Video-Botschaft bei einer AfD-Wahlkampfveranstaltung bemängelt, dass Deutschland „zu viel Fokus auf vergangene Schuld“ lege. Schweitzer sagte in Mainz, jeder, der diesen Aussagen zujubele, solle sich schämen. „Es kann kein Ende geben des Gedenkens.“ Der Ausspruch „Nie wieder“ dürfe nicht zur Floskel werden. Antisemitische Einstellungen fänden sich in Deutschland in der Mitte der Gesellschaft wieder. „Antisemitismus versteckt sich nicht mehr“, warnte Schweitzer.