Die 36-Jährige trennt sich von ihrem gewalttätigen Mann. Die vierfache Mutter erwirkt ein Annäherungsverbot, zieht in eine geschützte Wohnung. Trotzdem konnte das Schlimmste nicht verhindert werden.
Fünf Monate nach einem tödlichen Messerangriff auf eine 36-Jährige steht ihr Ex-Mann nun wegen Mordes vor das Berliner Landgericht. Die Anklage nennt „massive Eifersucht“ und „übersteigertes Besitzdenken“ als Motiv. Der 50-Jährige soll seiner ehemaligen Frau am 28. August 2024 vor einem Wohnhaus in Berlin-Zehlendorf aufgelauert und völlig überraschend attackiert haben. Nach Schlägen und Tritten habe er auf die Mutter von vier Kindern eingestochen. Ein Stich traf das Herz.
Von einem sogenannten Femizid geht die Staatsanwaltschaft aus. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Die Mutter hatte sich nach den Ermittlungen im Jahr 2020 von dem Libanesen getrennt und zwei Jahre später scheiden lassen. In der Ehe soll es mehrfach Fälle von häuslicher Gewalt gegeben haben. Die Frau erwirkte nach der Trennung über ein Gericht eine sogenannte Gewaltschutzverfügung und ein Annäherungsverbot, sie wurde zudem in einer geschützten Wohnung untergebracht. Für den Prozess sind bislang acht Tage terminiert.