Er kennt das Leid vieler Opfer von Katastrophen und Kriminalität: Nach der Tat von Aschaffenburg fordert der Opferbeauftragte Placzek auch eine Auseinandersetzung mit den Ursachen.

Er kennt das Leid vieler Opfer von Katastrophen und Kriminalität: Nach der Tat von Aschaffenburg fordert der Opferbeauftragte Placzek auch eine Auseinandersetzung mit den Ursachen.

Der Opferbeauftragte der Landesregierung Rheinland-Pfalz, Detlef Placzek, hat sich tief erschüttert über den Anschlag in Aschaffenburg geäußert. „Die Verletzten und die Angehörigen der Todesopfer, aber ebenso die Augenzeugen der Tat werden jetzt dringend psychologische Unterstützung brauchen“, sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Mainz. „Insbesondere die Kita-Kinder, die die Tat miterleben mussten, benötigen umgehend traumapädagogische Unterstützung.“

Die Erzieherinnen und Erzieher stünden in der nächsten Zeit vor der großen Herausforderung, in der Kita einen Umgang mit den Geschehnissen und eine Rückkehr in einen Alltag zu finden, sagte der Opferbeauftragte.

Placzek fordert Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen

„Jüngste öffentliche Forderungen nach Grenzschließungen und Zurückweisungen von Hilfesuchenden an den Grenzen sind mehr populistischer Wahlkampf als wirkliche Lösungen“, sagte Placzek. „Wir müssen uns mit den Ursachen psychischer Erkrankungen, die wesentlich zur Ausübung solch schrecklicher Taten beitragen, auseinandersetzen.“ 

Plackzek ist einer der ersten Opferbeauftragten in Rheinland-Pfalz und in dieser Funktion unter anderem mit den Folgen der Ahrflut mit mehr als 135 Toten sowie der Amokfahrt in Trier befasst. Dabei kamen insgesamt sechs Menschen ums Leben, mehr als 20 wurden verletzt.