Eltern klagen seit Jahren über zu viel Unterrichtsausfall an Niedersachsens Schulen. Ein Grund dafür sind steigende Schülerzahlen. Kommt das Land mit der Einstellung neuer Lehrkräfte noch hinterher?

Eltern klagen seit Jahren über zu viel Unterrichtsausfall an Niedersachsens Schulen. Ein Grund dafür sind steigende Schülerzahlen. Kommt das Land mit der Einstellung neuer Lehrkräfte noch hinterher?

Rund 530 Lehrerinnen und Lehrer mehr als im Vorjahr sind an Niedersachsens Schulen aktiv – allerdings gibt es auch deutlich mehr Schülerinnen und Schüler. Die Unterrichtsversorgung, die angibt, ob es für den Unterricht genügend Lehrerkräfte gibt, stagniert daher bei 96,9 Prozent. Der Wert ist unverändert zu 2023, wie Kultusministerin Julia Willie Hamburg sagte.

Die Grünen-Politikerin sprach von einer Stabilisierung bei wachsenden Qualitätsansprüchen. „Jede weitere Lehrkraft hilft uns angesichts steigender Schülerzahlen und steigender Bedarfe, dem Abwärtstrend – also einer sinkenden Unterrichtsversorgung – entgegenzuwirken“, sagte Hamburg

Etwas mehr Lehrerzeit pro Schüler

Leicht verbessert hat sich die Lehrer-Schüler-Relation: Pro Schüler standen rechnerisch 1,69 Lehrerstunden zur Verfügung (2023: 1,67). Das Ministerium sieht darin ein Zeichen für mehr Bildungsqualität. Der rechnerische Soll-Wert beträgt allerdings 1,74 Stunden.

Im Jahr 2024 stellte das Land insgesamt 2.296 Lehrkräfte neu ein. Gleichzeitig schieden 1.764 Lehrkräfte aus. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler stieg um rund 4.600 auf 881.745. Der Anstieg der Schülerzahl fiel damit etwas geringer aus als das Ministerium erwartet hatte. An den Grundschulen führte er dennoch zu einer geringeren Unterrichtsversorgung.