Bei der Vereidigungsfeier zeigt sich Melania Trump zwar in US-Mode, doch trägt sie meist lieber Pariser Couture und bricht mit der „America First“-Regel. Ein modischer Rückblick.
Bei der Amtseinführung ihres Mannes sorgt Melania Trump für eine Überraschung. Obwohl sie fast nie US-Marken trägt, zeigt sie sich bei der traditionellen Feier in einem Outfit, das gleich zwei amerikanische Designer entworfen haben. Ihr Mantel stammt von Adam Lippes, ihr Hut von Eric Javits. Es ist bereits das zweite Mal, das Trump bei der Vereidigungs-Zeremonie das Outfit einer US-Marke wählt. Auch 2017 zeigt sich die damalige First Lady in einem hellblauen Cashmere-Kleid von Ralph Lauren.
Doch bereits während ihrer ersten Amtszeit macht sie kein Geheimnis daraus, dass sie eigentlich eine Vorliebe für Dior und Dolce & Gabbana hegt. Ein Umstand, der in der amerikanischen Modeszene nicht gut ankommt. Designer wie Tom Ford, Marc Jacobs und Zac Posen weigern sich später, Kleider für Trump zu entwerfen. Auch die US-„Vogue“, die von Anna Wintour geführte Stilbibel, hievt sie als First Lady nie aufs Cover. Dabei hat es in den USA Tradition, dass Präsidentengattinnen wie etwa Michelle Obama und Jill Biden, ebenso Vizepräsidentin Kamala Harris, den Titel des Magazins zieren. Nur einmal schafft es Melania Trump auf den Titel: 2005 als Braut in ihrem Hochzeitskleid von Dior.
Melania Trump: Ihre Mode widerspricht der „America First“-Philosophie
Ihre Vorliebe für Couture-Mode aus Paris und Designermarken aus Mailand widerspricht der Tradition vieler Präsidentengattinnen und Monarchinnen, die Mode ihres Landes tragen und zu unterstützen. So kleidet sich etwa Frankreichs First Lady Brigitte Macron bei offiziellen Anlässen häufig in Louis Vuitton oder Balmain, Spaniens Königin Letizia in Kleider von Carolina Herrera und sogar von Zara. Auch Michelle Obama beschert in ihrer Amtszeit vielen US-Designern große Aufmerksamkeit. Sie trägt damals nicht nur amerikanische Traditionsmarken wie Ralph Lauren, sondern auch die Entwürfe aufstrebender Jungdesigner. Viele von ihnen, wie etwa Jason Wu, Narciso Rodriguez oder Christopher John Rogers, haben taiwanische, latein- bzw. afroamerikanische Wurzeln.
Dass sich Melania Trump bislang wenig um die US-Modeindustrie scherte, passt eigentlich nicht zur Philosophie ihres Ehemanns. Denn Donald Trump plädiert mit seinem Slogan „Make America Great Again“ seit Jahren dafür, das Land wieder groß zu machen. Politisch wie wirtschaftlich. Nur die Mode-Industrie klammerte das Paar bislang eher aus. Ob sich daran etwas ändern wird? Die Trumps haben nun vier Jahre Zeit für eine modische Wende.