Der Landtag erinnert mit einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus. Landtagspräsidentin Hesse mahnt dabei an, für die Demokratie einzustehen.

Der Landtag erinnert mit einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus. Landtagspräsidentin Hesse mahnt dabei an, für die Demokratie einzustehen.

Der Landtag hat in einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Landtagspräsidentin Birgit Hesse mahnte in ihrer Rede: „Wir müssen uns stets vor Augen führen, welch furchtbare Verbrechen geschehen können, wenn wir zulassen, dass die Demokratie dem Hass weicht.“ Die freiheitlich-demokratische Grundordnung lebe von der Bereitschaft der Menschen, für sie einzutreten und sie zu verteidigen – „gegen Hass und gegen Lügen, vor allem aber gegen Gleichgültigkeit“.

Die Stralsunderin Friederike Flechner berichtete in einem bewegenden Vortrag von der jüdischen Familie Blach, die bis in die NS-Zeit das Altstadt-Haus bewohnte, das Flechner vor einigen Jahren erwarb und restaurierte. Sie suchte Nachfahren von Familienmitgliedern, die den NS-Terror überlebt hatten, fand sie in verschiedenen Ländern und brachte sie für ein Treffen in Stralsund zusammen. Immer wieder kämpfte Friederike Flechner während ihres Vortrags mit den Tränen.

Anlass für die Erinnerungsstunde war der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der am 27. Januar begangen wird. Den Gedenktag gibt es seit 1996. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hatte ihn angeregt. Am 27. Januar 1945 – vor nunmehr 80 Jahren – befreite die Rote Armee das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz.