Es geht um Bewährungsstrafen, Geldstrafen - und fast eine Million Euro. Knapp zwei Wochen nach dem Urteil im größten Untreue-Verfahren der jüngeren Vergangenheit Thüringens gibt es eine neue Wendung.

Es geht um Bewährungsstrafen, Geldstrafen – und fast eine Million Euro. Knapp zwei Wochen nach dem Urteil im größten Untreue-Verfahren der jüngeren Vergangenheit Thüringens gibt es eine neue Wendung.

Der große Untreue-Prozess um Vorgänge am Thüringer Oberlandesgericht geht in die nächste Runde. Alle drei Angeklagten sowie die Staatsanwaltschaft hätten Revision eingelegt, teilte ein Sprecher des Landgerichts Gera mit. Die nächste Instanz sei der Bundesgerichtshof. Zuvor hatte die „Ostthüringer Zeitung“ berichtet. 

Vor knapp zwei Wochen hatte das Gericht in Gera einen ehemals leitenden Bediensteten des Oberlandesgerichts sowie zwei Unternehmer unter anderem wegen Untreue, Vorteilsannahme und Beihilfetaten verurteilt. Sie erhielten Bewährungs- oder Geldstrafen. Bei einem der Unternehmer sollte zudem fast eine Million Euro mutmaßlich zu Unrecht erhaltenes Geld eingezogen werden. 

Das Verfahren war eines der komplexesten Untreue-Verfahren in Thüringen in den vergangenen Jahren. Dem Freistaat Thüringen soll durch die Taten ein Schaden in Höhe von etwa 447.000 Euro entstanden sein. Im Kern ging es darum, dass die beiden Unternehmer in den 2010er Jahren Studierende für Hilfstätigkeiten an die Thüringer Justiz vermittelt hatten. Auf der Seite der Justiz war der Ex-Bedienstete der zentrale Ansprechpartner für die Verträge. Dabei soll er unter anderem gegen Haushaltsrecht verstoßen haben.