Untreue und Bestechlichkeit in der Tennisabteilung von Eintracht Frankfurt? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Untreue und Bestechlichkeit in der Tennisabteilung von Eintracht Frankfurt? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Räumlichkeiten von Mitarbeitern von Eintracht Frankfurt und auch ein Büro beim Großverein durchsuchen lassen – wegen des Verdachts der Untreue und Bestechlichkeit zum Nachteil des Vereins. Dies teilte die Behörde mit. Hintergrund der Ermittlungen sei eine Selbstanzeige des Vereinspräsidiums, dort gab es den Hinweis zu einer schwarzen Kasse innerhalb der Tennisabteilung.

Bußgeldverfahren gegen Eintracht eingeleitet

Der Vorgang betrifft nach Aussage eines Sprechers und der Staatsanwaltschaft nicht die Fußball-AG des Bundesligisten. Die sechs Beschuldigten sollen über einen Zeitraum von sieben Jahren einen geheimen Sonderfonds mit einem jährlichen Volumen von etwa 25.000 EUR außerhalb der regulären Buchführung verwaltet haben. Über die Gelder sollen sie zwar regelmäßig im Interesse des Vereins, aber nach ihrem eigenen Ermessen verfügt haben. 

Zahlungen falsch deklariert?

Außerdem sollen die Beschuldigten – fünf hauptamtliche und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter – 2023 Zahlungen im mittleren vierstelligen Bereich von Handwerksunternehmen auf Vereinskonten erhalten haben, die offiziell als Sponsoring gekennzeichnet waren. Allerdings sollen dafür Aufträge an die Firmen gegangen sein. Die Handwerksunternehmen sollen für die Jahre 2024 bis 2026 weitere Zahlungen versprochen haben. 

Bei dem Ermittlungsverfahren habe die Staatsanwaltschaft zusammen mit dem Polizeipräsidium insgesamt fünf Objekte im Stadtgebiet Frankfurt/Main und ein Objekt in Wiesbaden durchsucht. Insgesamt 15 Einsatzkräfte sollen daran beteiligt gewesen sein. Der Verein habe umfassend kooperiert. Die Staatsanwaltschaft hat zudem ein Bußgeldverfahren gegen die Eintracht wegen fehlender Compliance-Strukturen eingeleitet. 

Die Tennisabteilung der Eintracht ist eine von rund 20 Abteilungen des Vereins. Sie zählt rund 1000 aktive Spielerinnen und Spieler in knapp 60 Mannschaften.