Im Bundestagswahlkampf stellt sich Niedersachsens Ministerpräsident Weil klar hinter Bundeskanzler Scholz. Bei einem Wahlkampfauftakt in Hannover geht es um dessen Kontrahenten und ein Buch.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz fehlende Regierungserfahrung vorgeworfen. Merz habe „in seinem ganzen langen Leben noch keinen einzigen Tag persönlich politische Verantwortung getragen“, sagte der SPD-Politiker bei einem Wahlkampfauftakt in Hannover.
Über Weihnachten habe er Merz’ Buch „Mehr Kapitalismus wagen“ gelesen. Weil mokierte sich darüber, dass das Buch mit eben jenem Titel ausgerechnet 2008 in der Zeit der Finanzkrise erschien.
Zu dieser Zeit habe Scholz als Bundesarbeitsminister ein weltweit beachtetes Modell der Kurzarbeit durchgesetzt und damit einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, dass Deutschland schnell aus der Finanzkrise gekommen sei, sagte Weil. „Der eine hat ein Buch geschrieben und der andere hat Tausende von Arbeitsplätzen gerettet.“
Ein paar Jahre später habe sich Merz schmollend aus der Politik zurückgezogen, weil die frühere CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel stärker gewesen sei.