Gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl kommt Alice Weidel auf Einladung der AfD-Fraktion ins Hamburger Rathaus. Für den Bürgermeister und Tausende Demonstranten ist sie nicht willkommen.

Gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl kommt Alice Weidel auf Einladung der AfD-Fraktion ins Hamburger Rathaus. Für den Bürgermeister und Tausende Demonstranten ist sie nicht willkommen.

Mehrere Tausend Menschen haben sich zu einem Protest gegen einen Besuch von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel im Hamburger Rathaus versammelt. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte zu der Demonstration unter dem Motto „Alle gemeinsam gegen die AfD und Alice Weidel“ aufgerufen. „Die Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der völkischen AfD (möchte) im Hamburger Rathaus Hass und Hetze verbreiten. Dem widersetzen wir uns energisch“, hieß es in dem Aufruf. 

Weidel will am Abend bei einer Veranstaltung der AfD-Bürgerschaftsfraktion im Großen Festsaal des Rathauses sprechen. Die Polizei sicherte den Bannkreis um den Sitz der Bürgerschaft. Zum Auftakt der Demonstration am Hauptbahnhof kamen mehrere Tausend Menschen. Die Polizei konnte zunächst keine genaue Zahl nennen. 

Bürgermeister: Weidel nicht willkommen

Weidel selbst erklärte in einem Video auf X, sie freue sich auf den Auftritt in Hamburg. „Ich habe mir extra für die Antifa diesen Herzchenpulli angezogen“, sagte sie mit Blick auf einen schwarzen Pullover mit roten Herzen, den sie im Auto trug. „Make love, not war“, fügte sie mit einem Grinsen hinzu.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und CDU-Landeschef Dennis Thering hatten zuvor bereits auf der Plattform X erklärt, Weidel sei in Hamburg nicht willkommen. Tschentscher erinnerte an die in der Verfassung der Hansestadt festgeschriebene Vielfalt und Weltoffenheit. „Denn manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste“, schrieb er in seinem Post. „Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft.“ Thering postete: „Ich schließe mich an, Alice Weidel ist in Hamburg nicht willkommen!“