Er war ein Spezialist für Abseitiges: David Lynch drehte Filme wie „Eraserhead“ und „Blue Velvet“ und war durch die Serie „Twin Peaks“ bekannt. Nun trauert Hollywood um den Regisseur und Künstler.
US-Regisseur David Lynch, bekannt durch die Mystery-TV-Serie „Twin Peaks“ sowie durch Kultfilme wie „Wild at Heart“ und „Blue Velvet“, ist gestorben. Seine Familie gab den Tod auf Facebook und Instagram bekannt. Lynch wurde 78 Jahre alt.
Sein Tod habe ein „großes Loch in der Welt“ hinterlassen, hieß es in der Mitteilung der Angehörigen. „Aber wie er sagen würde: ‚Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch'“, schrieb die Familie. Es sei ein „wunderschöner Tag mit goldenem Sonnenschein und blauem Himmel“. Zu der Todesursache machte sie keine Angaben.
Langjähriger Raucher
Lynch hatte im vorigen August mitgeteilt, dass er als langjähriger Raucher an einem Lungenemphysem erkrankt sei. Er habe das Rauchen sehr genossen, doch nun zahle er den Preis dafür. Vor zwei Jahren habe er mit dem Rauchen aufgehört. Abgesehen von der Emphysem-Diagnose sei er in „hervorragender Form“, sagte er damals. Er sei glücklich und er werde „niemals“ in Rente gehen, führte Lynch weiter aus.
Der Regisseur von Kultklassikern wie „Eraserhead“, „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ brachte 2017 neue Folgen der Mystery-Kultserie „Twin Peaks“ auf den Bildschirm. Lynch drehte in den vergangenen Jahren auch Kurzfilme und schrieb Drehbücher. Für Regisseur Steven Spielberg trat er in „Die Fabelmans“ (2022) als Schauspieler vor die Kamera. In dem autobiografisch geprägten Drama hatte er eine kleine Rolle als Filmregisseur John Ford.
Aus vier Ehen hatte er zwei Söhne und zwei Töchter
Lynch ist für seine düsteren Filmfiguren aber auch für seine langjährigen Friedensbemühungen bekannt. Er meditierte seit den 1970er Jahren nach der Lehre des Maharishi Mahesh Yogi, dem einst auch die Beatles folgten. Der Filmemacher gründete eine Stiftung für „Bewusstseins-basierende Lehre und Weltfrieden“ und setzte auf transzendentale Meditation als Friedensstifter.
Aus vier Ehen hatte Lynch zwei Söhne und zwei Töchter. Tochter Jennifer Lynch folgte ihm als Regisseurin („Boxing Helena“) ins Fach.
Als Regisseur und Drehbuchautor war Lynch vier Mal für einen Oscar nominiert, doch im Wettbewerb ging er immer leer aus. Die Filmakademie verlieh ihm 2019 schließlich einen Ehren-Oscar. Für seine künstlerische Vision habe er „angstlos“ Grenzen überschritten, hieß es zur Begründung.